Rezension

Drama mit kreuzdummen Protagonisten

Wütendes Feuer -

Wütendes Feuer
von Fang Fang

Bewertet mit 3 Sternen

Diese Geschichte ist natürlich tragisch. Und natürlich erschüttert es, wenn man liest, welchen Stellenwert eine Frau im China der 90er Jahre hatte. Ob es heute besser ist, wissen wir nicht, aber gravierend kann der Unterschied nicht sein, wenn doch Jahrhunderte mit misogyner Tradition zu überwinden sind. Trotzdem hat es mich kaum berührt.

Es geht um Yingzhi, eine junge Frau mit Ambitionen, die höchst naiv eine Fehlentscheidung nach der anderen trifft und einen spielsüchtigen, prügelnden, arbeitsscheuen Mann heiratet. Natürlich tut sie uns herzlich leid, aber dass das kein glückliches Ende nimmt, kann jeder außer Yingzhi voraussagen, die dumme Nuss. Yingzhi ist zu naiv um wahr zu sein, ihr Ehemann ist zu tumb um wahr zu sein, ihre Schwiegereltern zu eklig um wahr zu sein. Unter diesen Voraussetzungen taugt das beste Drama nichts, selbst wenn es uns üble Zustände in China verdeutlicht.

Also, das Drama ist dramatisch, hat aber märchenhafte Züge, auch wenn das Märchen nicht gut ausgeht, das gibt es auch. Der Erzählstil ist geradeaus und schnörkellos. Informativ ist das Nachwort des Übersetzers, der die Informationen über China liefert, die man sich vom Buch erhoffte. Ok, das Nachwort gehört auch zum Buch, dafür bekommt es den dritten Stern.

Fazit: Wer ein Buch über China lesen möchte, sollte sich ein anderes suchen, das hier ist ein chinesisches Märchen.