Rezension

Dreck reinigt den Magen ...ODER?

Das Buch vom Dreck -

Das Buch vom Dreck
von Piotr Socha

Bewertet mit 5 Sternen

DRECK! Egal ob verschmierte Schokomünder, Matschflecken auf der Hose, Staub auf den Bücherregal, Essensreste oder Erde unter den Nägeln ... er muss weichen! Ob nun mit feuchten Tüchern, einem Bad oder Waschmittel, Dreck ist schlecht und muss weg.

Aber stimmt das wirklich so? Macht Dreck krank, schaden die in ihm enthaltenen Bakterien und Viren unserem Körper so sehr, dass vehement dagegen vorgegegangen werden muss? Wie haben die Menschen das in der Vergangenheit gehandhabt, als es noch keine Duschen, Hygienetücher oder dergleichen gab? Oder beinhaltet der Spruch "Dreck reinigt den Magen" doch ein Fünkchen Wahrheit?

Diese Enzyklopädie des Schmutzes ist eine unterhaltsame Fundgrube, in der die Lesenden alles zum Thema Unrat, Krankheit und Hygiene finden. In großartig illustrierten Kapiteln erfahren wir wer oder was für die große Pest verantwortlich war, wie man sich früher den Po abgeputzt hat und das sogar Sprache dreckig sein kann.

Wir lernen etwas über die rituellen Waschungen in vielen Religionen und die reinigenden Schwitzzeremonien indigener Völker. Wusstet ihr, dass schon die alten Ägypter Shampoo hergestellt haben und das manche Menschen gar keins nutzen um sich zu waschen?!

Das Verständnis von (Körper-) Hygiene hat sich im Laufe des Zeit stark gewandelt. Dies geht natürlich mit dem industriellen Fortschritt und den medizinischen Entdeckungen einher. Es ist absolut faszinierend, wie Dinge, wie eine Rasur, Zähneputzen oder ein steriler OP, für uns absolut selbstverständlich sind. Vor ein paar Jahrhunderten Menschen aber dachten, dass baden schädlich sei.

Jedes, der in diesem Buch vorhandenen Kapitel hat mich immens erstaunt und interessiert weiterblättern lassen. Piotr Socha ist ein extrem talentierter Illustrator, der den Text perfekt mit  seinen Bildern vervollständigt hat.

Also, wenn ihr euch demnächst mal so richtig einsaut ... sagt euren Eltern " Wo alle stinken, riecht keiner!" Zitat - Bernhard von Clairvaux