Rezension

Drei Schwestern – drei Schicksale

Für Gefühle ist es nie zu spät - Robyn Carr

Für Gefühle ist es nie zu spät
von Robyn Carr

Bewertet mit 4 Sternen

Die drei McCarthy-Schwestern sind alle bildschön und in ihrem Leben an einem Wendepunkt angekommen. Clare zieht endlich einen Schlussstrich unter ihre Ehe, in der sie immer wieder betrogen und gedemütigt wurde. Die erfolgreiche Anwältin Maggie will neuen Schwung in ihre Ehe bringen und kämpft mit zwei Teenager-Töchtern, die jede auf ihre eigene Art rebellieren. Nesthäkchen Sarah verliebt sich Hals über Kopf in den gutaussehenden Polizisten Sa und krempelt ihr Leben nach zwölf Jahren noch einmal völlig um.

Robyn Carr hat mich mit ihren ersten drei Serien „Grace Valley“, „Virgin River“ und Thunder Point“ bezaubert, sodass ich auch zu diesem neuen Band greifen musste. Die hier erzählte Geschichte ist wieder sehr gut geschrieben und nimmt einen gefangen. Das gewisse Etwas der anderen Reihen fehlt mir hier aber. Das liegt nicht daran, dass es – bisher – kein Crossover gibt, obwohl ich darauf gehofft habe, sondern an der Oberflächlichkeit der Geschichte. Es wird zu viel auf einmal erzählt, als dass alle Charaktere und das Städtchen so liebevoll und heimelig ausgebaut werden könnte wie man es aus den anderen Reihen gewohnt ist. Clare kämpft mit ihrer Scheidung, ihrem neuen Beruf, einer neuen Liebe, ihrer Vergangenheit und ihrem Sohn, Maggie hat Probleme mit ihrem Ehemann und den beiden Töchtern – von denen jede eine so komplexe Rahmengeschichte hat, dass sich ein eigener Band lohnen würde. Auch die Geschichte von Sarah könnte ein eigenes Buch füllen. Da außerdem wie von Robyn Carr gewohnt, das Sexleben der Charaktere eine sehr große Rolle spielt, bleibt für Storyentwicklung und Tiefgang nicht viel Platz.

Damit bleiben 4 Sterne für einen schönen Liebesroman, der viel unausgeschöpftes Potential hat. Robyn Carr kann es besser.