Rezension

Düstere Atmosphäre verleiht dem Buch seine gewisse Mystik

Der dunkelste Fluch -

Der dunkelste Fluch
von Stefanie Hasse

Bewertet mit 4 Sternen

Bei Sebastians Initiierung läuft etwas schief. Eigentlich ist er zum Tode verurteilt, doch Aveline kann ihn in letzter Sekunde retten. Sie versteckt ihn mittels Magie und wacht über ihn. Laut einer Prophezeiung soll er der mächtigste Hexer der Welt werden und auch die Hexenwelt verändern. Denn die Hexenwelt wird von Frauen dominiert. Er wird die Stellung der Männer verstärken und etablieren. Er kommt seiner Prophezeiung nach, jedoch werden seine Kräfte im Laufe der Zeit weniger und scheinen zu verschwinden. Er kann seine Magie nur noch mittels Trank aufrecht halten. Diesen Effekt hat auch Alex, die eines Tages in sein Leben tritt. Sie hat keine Verbindung zur Hexenwelt, dennoch scheint sie ihn magisch anzuziehen. Nicht nur, dass sie seine Kräfte auflädt, sie löst auch bei ihm Gefühle aus, die er eigentlich nicht haben kann.

 

Das Cover gefällt mir richtig gut. Marie Graßhoff ist eine großartige Coverdesignerin, die den Büchern das perfekte Cover gibt. Das Cover ist etwas düster und passt auch hervorragend zur Geschichte. Stefanie Hasse hat einen tollen Schreibstil. Sie schreibt fesselnd und schafft es die Spannung aufrecht zu erhalten. Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Sebastian und Alex erzählt. So erhält man einen Einblick in beide Sichten und Gefühlswelten.

 

Die Charaktere kenne ich bereits aus den Büchern „Magic Tales“. Ich finde die Clique, wie sie sich gebildet hat, wirklich gelungen. Ich finde, dass sich die Charaktere sehr gut ergänzen. Vor allem die Gruppendynamik gibt der Geschichte das gewisse etwas. Alex gefällt mir sehr gut. Sie ist in sich gekehrt und lässt sich in keine Schublade stecken. Sebastian ist ebenfalls eher ruhig und versucht seinen Platz in der Hexenwelt zu finden. Er ist zum Teil sehr verunsichert. Die Beiden könnten wohl nicht besser zusammenpassen.

 

Mir gefällt die Märchenadaption richtig gut. Auch wenn man eine gewisse Vorstellung der Geschichte hat, so schafft es Stefanie die Erwartungen zu toppen. Sie überrascht innerhalb der Geschichte immer wieder. Ich finde das Thema mit den Außenseitern auch wirklich gut umgesetzt. Sowohl Sebastian als auch Alex sind Außenseiter und das nur weil sie besondere Fähigkeiten haben. Es werden ebenfalls Zusammenhalt und Vergebung thematisiert. Dieses Buch steckt voller Weisheiten, wie man sie auch sonst aus Märchen kennt.

 

Ich finde die vertauschten Rollen wirklich sehr gelungen und interessant. Auch der Geschlechtertausch ist richtig toll umgesetzt. In dieser Geschichte sind Frauen an der Macht und Männer versuchen sich Gehör zu verschaffen und kämpfen für Gleichberechtigung. Es wirkt beim Lesen so unwirklich. Dennoch macht es die Geschichte nur umso interessanter.

 

Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn etwas schwer in die Geschichte gekommen bin. Ich bin die Atmosphäre von Magic Tales gewöhnt und daher war das eher düstere Setting in diesem Buch etwas gewöhnungsbedürftig für mich. Ich konnte es zum Glück relativ schnell ablegen. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Leser, die die Magic Tales Reihe nicht gelesen haben, sich eventuell etwas schwer tun in die Geschichte zu finden. Im Grunde wird man in Magic Tales in die Welt eingeführt. Hier war man direkt mitten drin.

 

Es ist ein schönes Buch, welches viele tolle Themen behandelt. Die düstere Atmosphäre verleiht dem Buch seine gewisse Mystik, die einen in seinen Bann zieht.