Rezension

Durch die Nacht

Geld ist nicht genug - Wallace Stroby

Geld ist nicht genug
von Wallace Stroby

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn man einen Geldautomaten aufbrechen möchte nimmt man am besten einen Frontlader und haut mit dem ganzen Gerät ab. So macht es jedenfalls Chrissa Stone gemeinsam mit ihren Komplizen. Sechs mal hatten sie Glück und Chrissa reicht es, sie steigt aus. Das führt allerdings dazu, dass ihre Kumpane in Streit geraten und sich gegenseitig umbringen. Mehr Geld für Chrissa, gut so. Doch das Geld muss gewaschen werden und so macht Chrissa sich auf in den Norden. Bei der Geldwäsche läuft etwas schief, so dass Chrissa Stone einen neuen Job braucht und findet. Es soll Geld aus einem alten Raub versteckt sein.

 

Die Geschehnisse in diesem zweiten Band um Chrissa Stone sind an ein wahres Verbrechen angelehnt, das nie richtig aufgeklärt werden konnte. Chrissa, die endlich genug Geld zusammenkratzen möchte, um sich mit ihrer Tochter und ihrem zu Zeit einsitzenden Partner Wayne eine Familie aufzubauen, übernimmt die Suche nach der Kohle. Dabei handelt sie sich einen Komplizen ein, der eigentlich schon zu alt für die Sache ist. Allerdings ist er der mit den Informationen. Und irgendwie sind er und seine viel jüngere Freundin auch cool. In einem anderen Leben wären sie vielleicht Freunde.

 

Chrissa Stone ist echt tough und doch sensibel, besonders wenn es um ihre Tochter geht. Ihre Maßnahmen zur Geldbeschaffung sind sehr geradeheraus und nehmen doch manchmal eine unerwartete Wendung. Chrissa ist keine Mörderin, aber wenn jemand beginnt ihr nach dem Leben zu trachten, kann sie schon mal eine Waffe dabeihaben. In kurzen prägnanten Sätzen und pointierten Dialogen skizziert der Autor seine Heldin und auch die Handlung. Es ist erstaunlich, wie viel Gehalt so teilweise einfache und kurze Sätze haben können. Das muss schon eine besondere Kunst sein, das, was man sagen will, so zu fassen. Man rast nur so durch das Buch und muss am Ende genau wie Chrissa feststellen, dass Geld nicht alles ist. Ein rasanter Crime-Noir, von dieser Art darf es gerne mehr geben.