Rezension

Durchschnittlicher Regionalkrimi

Ein kaltes Haus - Ralf Kramp

Ein kaltes Haus
von Ralf Kramp

Bewertet mit 2.5 Sternen

Drei Senioren sehen sich wieder, um in den Ort in der Eifel zu reisen, in dem sie ihre Kindheit und Jugend verbracht haben. Michael, der Sohn des verstorbenen Freundespaars, den sie jahrelang finanziell unterstützt haben, hat ihnen einen mysteriösen Anruf hinterlassen und scheint in Schwierigkeit zu stecken. In Ahrhoven angekommen, finden Fried, Gregor und Clara Michaels Leiche in dem halb verfallenen Hotel „Ahrfels“. Ein Hotel, das Michael mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn angeblich längst renoviert und wieder in Betrieb genommen hat. Die drei beschließen, im Hotel zu bleiben, und die Hintergründe des angeblichen Selbstmords aufzuklären. Sie begegnen nicht nur ihrer Vergangenheit, sondern auch Hinweisen darauf, dass sie Michael womöglich gar nicht kannten.

Nach langer Zeit sollte es nochmal ein Eifelkrimi sein. Diesmal nicht von Berndorf sondern von Ralf Kramp. Krimis zählen nicht zu meinem bevorzugten Genre, daher sollte es zumindest einer sein, der nur ca. 20 km von mir entfernt spielt.

Gut fand ich die Idee, als Protagonisten drei Endsechziger ermitteln zu lassen, die nach Jahren in der Ferne in den Ort der Jugend zurückkehren.

Zunächst hatte ich vermutet, dass das Hotel noch eine gruselige Rolle spielen würde, doch ich habe mich getäuscht, leider waren die Übeltäter alle menschlich.

Was ich kritisieren muss, ist dass mich das Rätsel um Michaels Tod nicht packte. Da man ihm lebend nur durch ein paar Erinnerungen von Fried, Clara und Gregor begegnet, ist man nicht weiter an ihm interessiert. Auf relativ wenigen Seiten versucht der Autor, zu viele Aspekte hineinzupacken: eine illegale Einwandererin, Kindesmissbrauch, die Vergangenheit der drei Senioren, eine fehlgeschlagene Existenz. Letztendlich kommt alles zu kurz, es bleiben Streiflichter. Dann ist auch schon plötzlich der Täter erkannt, ein kurzer Showdown und dann ist es auch schon vorbei.

Ein Krimi für zwischendurch, der meiner Meinung nach aber noch interessanter ausgestaltet hätte werden können und mich nicht genug fesseln konnte.