Rezension

eher ein Schicksalsroman

Komm, und küss mich! - Susan Elizabeth Phillips

Komm, und küss mich!
von Susan Elizabeth Phillips

Bewertet mit 3.5 Sternen

3,6 von 5 Sternen

*Wie kam das Buch zu mir*
 

Da mir „Der schönste Fehler meines Lebens“ (Teil 5) so wahnsinnig gut gefallen hat, wollte ich die Reihe von vorn lesen. Als ich dann noch erfuhr, dass es hier um die Eltern von Ted aus Band 5 geht, war ich völlig begeistert. Also habe ich es mir bei Amazon bestellt. Leider habe ich mich nicht sehr gut informiert. Es wird nämlich im November eine Neuauflage herauskommen, die etwas moderner aussieht. Hätte ich das gewusst, hätte ich noch gewartet.

 

*Aufmachung/Qualität*

Schlecht ist die Aufmachung nicht, aber es passt nicht zum jugendlich frischem Cover des 5. und 6. Bandes. Auch die Beschaffenheit der Oberfläche ist unterschiedlich zu den neuen Büchern der Reihe. Dieser Band ist Hochglanz wohingegen die Neuen matt sind, was mir besser gefällt.

Auf dem Cover hätte ich eigentlich eine sehr spezielle Katze erwartet, aber auch im Buch verschwindet sie einfach auf Nimmerwiedersehen, was ich sehr schade finde und da ist das Cover mit Hund auch wieder bezeichnen.

Die Seiten sind sehr dünn und voll bedruckt. Ich habe ungewöhnlich lang an diesem Buch gelesen. (4 Tage)

 

*Meinung:*
Ich bin hin und her gerissen, ob ich dem Buch nun 3 oder 4 Sterne geben sollte, genauso ging es mir die ganze Zeit im Buch. Mal gefiel es mir richtig gut und dann wieder fand ich es fast schrecklich nervig. Da mich das Buch aber grundsätzlich ganz gut unterhalten hat, habe ich mich für die Tendenz zu vier Sternen entschieden.

 

Die Grundhandlung fand ich stellenweise sehr verwirrend, da es vor allem am Anfang viele Zeitsprünge gab und die Einführung ganze 110 Seiten einnahm. Und davon war mind. 50 % völlig überflüssig und nervig. Man lernt die Geschichte der Großmutter und der Mutter der Hauptprotagonistin kennen und das in einem Ausmaß, dass unnötig war. Sicher sollte es einem das sehr extravagante Verhalten von Francesca (Hauptprotagonistin) erklären/begründen, aber es war zu viel. Beim männlichen Hauptcharakter, Dallie, hielt sich das wenigstens im Rahmen. Nach 12o Seiten treffen die beiden dann endlich aufeinander, aber von einem locker leichtem, lustigen Roman ist das Buch meilenweit entfernt. Das erwarte ich aber bei einem ChickLit Roman. Was ich bekam war sehr viel Drama und Schicksalsschläge, gepaart mit eher unsympathischen Charakteren. Puh, das war echt streckenweise hart zu ertragen. Dann wechselte es aber wieder zu richtig schönen Momenten und auch einige der Schicksalsschläge waren sehr interessant zu lesen. Es war ein auf und ab.

 

Der Schreibstil war mir auf jeden Fall zu langatmig. Das Buch hätte gute 100 Seiten kürzer sein können, ohne an Story zu verlieren. Es ähnelte eher einem Drama/Schicksalsroman als einem Chicklit. Dafür wäre es echt gut gewesen, bis auf die Längen. Nur sollte das ChickLit, also lockere Frauenliteratur sein.

 

Die Emotionen kamen ebenfalls sehr unterschiedlich bei mir an. Am Anfang ist Francie echt nervig und so ein richtig abhängiges Dummchen. Dann macht sie plötzlich eine Wendung durch, die meines Erachtens nicht realistisch erklärt wurde. Ihre Verzweiflung kommt an vielen Stellen sehr gut herüber, manchmal reagierte sie dann aber auch wieder zu taff. Irgendwie stimmte da etwas nicht. Dallie ist ein interessanter Charakter, aber im Umgang mit Frauen eben doch kein Traumtyp sondern eher ein Ar... So was möchte ich eigentlich nicht in einem Buch zum Entspannen und Wohlfühlen lesen. Die Nebencharaktere waren interessant, aber auch meist oberflächlich. Skeet, Dallies bester Freund, war mir noch am sympathischsten. Er ist ein stiller, in sich gekehrter Typ, dem viel an Loyalität und Freundschaft liegt. Holly Grace war mir trotz ihres später positivem Charakters immer unsympathisch. Das machte es alles nicht leichter. Das Buch ist wirklich hart an einer 3 Sterne Bewertung vorbeigeschrammt. Richtig toll war Teddy, Francies und Dallies Sohn. Leider wird er nicht von beiden zusammen aufgezogen, was ich sehr verwunderlich fand. Die Probleme zwischen Vater und Sohn wurden gut beschrieben und interessant umgesetzt. Das letzte Drittel des Buches war auch richtig toll, da die kleine Familie dann endlich zusammenwuchs. So hätte das ganze Buch sein sollen.

 

Spannung kam hier durch das ständige auf und ab in der Beziehung und durch die Entwicklung der jeweiligen Karrieren auf. Allerdings ist Spannung hier nicht das richtige Wort, eher Unterhaltung.

 

Die Liebesgeschichte überzeugte mich nur im letzten Drittel. Alles andere war keine Liebe sondern nur Abhängigkeit und Ausnutzung.

 

 

Grundidee 4/5

Schreibstil 3/5

Emotionen 4/5

Spannung 4/5

Charaktere 4/5

Liebesgeschichte 2/5

Erotik 3,5/5

*Fazit:*

3,6 von 5 Sternen

Das Buch ist wirklich haarscharf an einer 3 Sterne Bewertung vorbeigeschrammt und ich kann nicht mal richtig sagen warum ich doch die Tendenz zu 4 Sternen gegeben habe. Ich wollte ein locker leichtes Buch zum Wohlfühlen und bekam einen Schicksalsroman, der durchaus unterhaltsam war, aber auch etliche Längen hatte.

 

Reihe:

Komm und küss mich!

Kopfüber in die Kissen

Kein Mann für eine Nacht

Wer will schon einen Traummann

Aus Versehen Verliebt

Der schönste Fehler meines Lebens

Wer ja sagt, muss sich wirklich trauen