Rezension

Eher enttäuschend.

Rockstar weiblich sucht (Die Rockstar-Reihe 4) - Teresa Sporrer

Rockstar weiblich sucht (Die Rockstar-Reihe 4)
von Teresa Sporrer

Bewertet mit 2.5 Sternen

Ein Nerd bei den Rockstars? Das hätte eine coole Geschichte werden können, doch blieb vor allem der männliche Protagonist auf der Strecke.

Auch bei diesem Band der Reihe ist der Titel nicht besonders einprägsam. Aber wenigstens geht es mal um einen weiblichen Rockstar! Zoey aus Band 1 zählt ja nicht wirklich. Und die anderen Mädels sind keine Rockstars, auch wenn einige Berühmtheiten dabei sind.

Wieder ist die weibliche Hauptfigur als Ich-Erzählerin unterwegs. Natalies Sicht hat mir gut gefallen, weil sie nicht an einem überbordenden Selbstbewusstsein leidet wie so manch andere Figuren der Reihe. Eigentlich macht sie auf mich einen ziemlich lieben Eindruck. Auch der Fokus auf den Unterschied zwischen Bühnen- und Privat-Ich war interessant.

Ich sage es jetzt zum tausendsten Mal, aber die Fanfiktion.de-Fassung dieses Buches kannte ich schon vorher. Warum ich das immer erwähne? Weil ich die Bücher beim ersten Lesen ziemlich interessant fand, aber jetzt, Jahre später, häufig eine schlechtere Meinung habe. Aber man kann sich sicherlich vorstellen, dass die Einschätzung einer 23-Jährigen etwas anders aussieht als die einer um Jahre jüngeren Person, nicht wahr?
Auf Ian und Natalie habe ich mich fast so sehr gefreut wie damals auf Maria und Chris. Jedoch hat mich "Rockstar weiblich sucht" ziemlich enttäuscht. Die Handlung an sich war okay, hatte aber wie bei den anderen Bänden ab und an Spannungsprobleme. Die Autorin schreibt wohl nicht gerne tragische oder dramatische Szenen und lässt ihre Figuren nicht so sehr leiden, wie sie könnte. Das verstehe ich gut! Aber dadurch lösen sich Probleme in Windeseile in Luft auf, was besonders bei denen, die die ganze Zeit im Hintergrund lauern und für Spannung sorgen sollen, echt schade ist.
Am meisten habe ich aber über die Figuren zu meckern. Oder eher der Darstellung von ihnen? Natalie ist okay, wirklich. Dennoch kann ich nicht behaupten, sie nach diesem Buch gut zu kennen. Dabei ist sie die Erzählerin! Aber ich denke, ich habe mehr Infos über Brandon erhalten als über jede andere Figur. Und ja, das gilt auch für Ian! Was das wirklich Tragische an dem Ganzen ist. Denn Natalie verliebt sich in Ian, was für mich auch passt. Nur kennt man Ian am Ende gar nicht? Für mich hatte Ian als Nebencharakter in den anderen Bänden mehr Profil als in dem Buch, wo es um seine Liebesgeschichte geht. Und das ist unglaublich traurig. Was ist aus seinen Nerdshirts geworden? Oder nimmt Natalie die wirklich nicht wahr, obwohl sie ihm hinterhersabbert? Überhaupt merkt man von Ians Nerdseite nichts. Er hat, glaube ich, zwei Mal einen Laptop dabei, aber das ist in der heutigen Zeit nun wirklich nicht bemerkenswert. Natürlich hätte ich nichts verstanden, wenn er vom Programmieren erzählt hätte - und Natalie wahrscheinlich auch nicht. Aber worüber reden die beiden denn dann? Nur oberflächliches Zeug. Letzten Endes weiß ich gar nicht, warum die beiden sich ineinander verliebt haben. Klar, sie haben ineinander etwas gesehen, das sie interessiert. Aber wie kann es die große Liebe sein, wenn sie sich nicht mal die Mühe gemacht haben, einander kennenzulernen? Das ist eine schreckliche Darstellung von Liebe und überaus enttäuschend.

"Rockstar weiblich sucht" ist unabhängig von den anderen Teilen der Rockstar-Reihe lesbar.

 

Fazit: 

2,5* 
Ein Nerd bei den Rockstars? Das hätte eine coole Geschichte werden können, doch blieb vor allem der männliche Protagonist auf der Strecke. Mich konnte die Liebe von Natalie und Ian nicht überzeugen, obwohl ich der Meinung bin, dass sie ein tolles Paar wären.