Rezension

Eher Gesellschaftsroman als Krimi

Das Verschwinden der Linnea Arvidsson -

Das Verschwinden der Linnea Arvidsson
von Frida Skybäck

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe mir direkt vor dem Hören nicht noch einmal den Klappentext durchgelesen und war etwas erstaunt, dass dieses Buch von Linnea handelt, die aber lange Zeit erst gar nicht und dann nur am Rande auftaucht. Allerdings ist Linnea am Ende dann doch das verbindende Glied.
Erzählt wird die Geschichte mit Rückblicken aus der Perspektive der Geschwister Lydia und Dani und dann noch aus einer weiteren Perspektive.
Lydia muss schnell erwachsen werden und Verantwortung übernehmen, denn die Mutter, der strahlende Mittelpunkt der Familie, stirbt viel zu früh. Die ältere Schwester zieht zu einer Freundin und hat nur ihren sozialen Aufstieg im Kopf; weg vom Image des Gastarbeiterkindes aus dem ehemaligen Jugoslawien. Lydia kümmert sich um ihren jüngeren Bruder Dani, der auf die schiefe Bahn gerät und in der Gegenwart um ihren dementen Vater. Aus der Perspektive von Dani erhält die Geschichte dann noch einmal eine ganz andere Wendung und viele Ereignisse müssen überdacht werden.
Ein Roman, der sich Zeit lässt mit dem Erzählen und der sich aus vielen kleinen Puzzleteilen zusammen setzt, die erst nach und nach ein Ganzes ergeben. Das Buch wird unter "Krimis und Thriller" gelistet, ich würde es allerdings eher als Gesellschaftsroman sehen.
Die Sprecherin Jana Marie Backhaus-Tors hat mir gut gefallen und die unterschiedlichen Perspektiven hat sie gut ausdrücken können.