Rezension

Eher nicht so prickelnd.

Ugly - Pretty - Special 02: Pretty - Erkenne dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Pretty - Special 02: Pretty - Erkenne dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Bewertet mit 3 Sternen

Tally ist eine Pretty - und das ist eigentlich ganz nett. Wenn sie nicht immer häufiger das Gefühl hätte, dass irgendwas nicht so ist, wie es sein sollte. Als sie Zane kennen lernt, gelingt es ihr Stück für Stück die Mauern ihres Geistes einzureissen. Und sie begreift - so leben will sie nicht. Sie muss etwas ändern. Sie muss raus.

Ich fand den ersten Teil der Trilogie schon nicht überragend - der war aber zumindest gut. Der zweite ist definitiv eher zur Überbrückung gedacht. Spannung war nicht wirklich vorhanden, ist ja auch lange Zeit nicht wirklich was passiert. Ja, ok. Tally will zurück nach Smoke. Das war zu erwarten. Aber es war von Anfang an klar, dass es ihr irgendwie gelingen wird. Also, zumindest mir. Rätsel werden keine neuen aufgeworfen und die Dreiecksbeziehung zwischen Zane und David hätte ich jetzt auch nicht gebraucht.

Abgesehen davon ist mir Tally hier einfach nicht mehr wirklich sympathisch. Da bin ich dann eher auf Shays Seite, die Tally plötzlich reichlich egoistisch findet. Dass das natürlich überdramatisiert werden muss, war auch klar. Sonst gäb's da ja gar keine Emotionen.

Der absolute Todesstoß für mich war allerdings die Sprache der Pretties. Dass die ein bisschen dümmlich wirken müssen, ist schon klar. Aber dieses permanente "prickelnd" wirkt eher absolute stupide und idiotisch, nicht nur ein bisschen naiv und abgekoppelt. 

Die drei Sterne gibt es, weil ich der Meinung bin, dass es den Teil einfach braucht. Außerdem ist es ja nicht unüblich, dass die zweiten Teile von Trilogien nicht so der Hammer sind, davor konnte sich noch nicht einmal Herr der Ringe retten. Da ist das Niveau auch gefallen, da hat's nur nicht gestört, weil wir uns von Anfang an auf einem extrem hohen bewegt haben.
Dafür drücke ich also beide Augen zu - und hoffe, dass Teil 3 wieder besser wird und ich die Sterne auch ohne mentale Rechtfertigung vergeben kann.