Rezension

Eher seichte Geschichte...

Es ist nie zu spät für alles - Kajsa Ingemarsson

Es ist nie zu spät für alles
von Kajsa Ingemarsson

Bewertet mit 3 Sternen

Die 3 Frauen Miriam, Ellinor und Nina leben in einer Kleinstadt: Miriam ist fast 60, seit 36 Jahren mit Frank verheiratet, Mutter von 2 erwachsenen Kindern und Hausfrau. Sie hat ihren Haushalt und den Garten perfekt im Griff. Als ihr Mann sie plötzlich wegen einer anderen verlässt, stürzt sie in tiefe Depressionen. Nina ist 38 Jahre alt, allein erziehende Mutter eines 16 jährigen Sohnes. Sie ist Friseurin und mit ihrem Leben eigentlich zufrieden, wenn da nicht immer das Gefühl wäre, dass noch etwas fehlt im Leben. Ellinor ist Ende 20, von Beruf eigentlich Anwältin, derzeit aber in Elternzeit mit dem kleinen Albin. Sie ist gerade erst mit Mann und Kind in die Kleinstadt gezogen und stellt immer mehr fest, dass ihre Rolle als Hausfrau und Mutter sie nicht wirklich ausfüllt. Die 3 Frauen sind Nachbarinnen, die sich aber eigentlich nicht näher kennen.

Das ändert sich als Jeanette  in die Nachbarschaft zieht. Miriam ist von Anfang an misstrauisch und hält Jeanette zunächst für eine Prostituierte. Sie setzt sich mit ihren beiden Nachbarinnen zusammen, um gegen die neue Nachbarin vorzugehen. Als sich dann heraus stellt, dass Jeanette in Wirklichkeit als Hellseherin und Kartenlegerin tätig ist, sind die 3 Frauen zunächst nicht wirklich beruhigt. Trotzdem sucht eine nach der anderen die Kartenlegerin auf und so werden die Frauen, die alle an einem Wendepunkt in ihrem Leben stehen, von Jeanette auf sanfte Weise darauf aufmerksam gemacht, dass es nie zu spät für alles ist und das Schicksal noch einiges für die Frauen bereit hält.

Mir persönlich fehlt in dem Buch ein bisschen die Tiefe. Die Personen bleiben in meinen Augen eher oberflächlich, die tiefen Depressionen von Miriam z. B. nach der Trennung von Frank werden eher angedeutet als dass man sie wirklich herauslesen kann. Auch Ninas unerfüllter Traum sowie Ellinors Unzufriedenheit mit ihrem Leben sind eher nicht nachvollziehbar. Die Frauen begeben sich gemeinsam auf eine Reise, die in dem Leben der 3 Frauen jeweils eine große Wendung mit sich bringt. Trotzdem bleiben auch an dieser Stelle die Charaktere eher flach. Schade, denn eigentlich hätte die Geschichte Potential gehabt, so verläuft auch das Ende eher seicht und emotionslos. Recht langatmig geschrieben und daher nicht sehr fesselnd. Für mich also eher ein Buch, das man nicht unbedingt gelesen haben muss.