Eigene Ermittlungen mit vielen Gefühlen
Bewertet mit 5 Sternen
Bittersüßer Mord ist der zweite Teil von Poison Bakery. Wie schon im ersten Teil geht es um das kleine Café in London von Linn und Terry, in dem sie wieder einmal eine Kundin haben, die später tot aufgefunden wird.
Der zweite Teil knüpft fast nahtlos an den ersten Teil an. Das finde ich sehr sympathisch, weil ich es bei den meisten Büchern nicht so toll finde, wenn der nächste Teil erst Jahre später spielt und sich alles eigentlich bereits ganz anders entwickelt hat. Hier ist es anders, und so kann man sich von Anfang an gleich wieder erinnern, wie es mit Linn, Terry und ihren Freunden beim letzten Mal ausgegangen ist, als sie sich in einen Mordfall eingemischt haben. Das hat mich am Anfang gleich motiviert, weiter zu lesen.
Die Geschichte wird von Linn erzählt, einer der Besitzerinnen des Cafés. Sie lernt ihre Kundin Norah gerade näher kennen, hat aber das Gefühl, das sie ihr mehr erzählen möchte, als sie das bisher getan hat. Leider wird Norah schon bald tot aufgefunden. Es soll Selbstmord gewesen sein, aber Linn glaubt nicht daran und ermittelt wieder auf eigene Faust, mit ihrer Freundin Terry. Dabei steht vor allem Linns Gefühlsleben im Vordergrund, das von Norahs Geschichte und ihren eigenen Problemen ganz schön durcheinander gewirbelt wird. Linn wird von Schuldgefühlen geplagt, und als Leser leidet man richtig mit ihr. Linn lässt uns an ihren Gedanken und oft auch etwas philosophischen Überlegungen teilhaben. Aber es gibt natürlich auch ein paar lustige Momente und schöne Geschichten nebenbei mit ihren Mitbewohnern, so dass es keine traurige, sondern doch eine ausgewogene Geschichte ist. Die Charaktere werden alle wunderbar beschrieben und man lebt richtig mit Linn und ihren Freunden mit.
Ich würde empfehlen, den ersten Teil der Serie zuerst zu lesen, weil die persönlichen Geschichten der Charaktere sonst nicht ganz so schön nachempfunden werden können. Danach sollte aber auf jeden Fall dieser Teil gelesen werden.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil alles dabei ist: schöne und traurige Gefühle, Ermittlungen und Liebesgeschichten, einige Wendungen und unerwartete Ereignisse. Vom Ende hätte ich vielleicht ein kleines bisschen mehr erwartet, aber trotzdem ist das Buch super empfehlenswert.