Rezension

eigenwillige Typen - - interessantes Thema - - aber bestimmt nicht jedermanns Geschmack

Rheinische Lösung -

Rheinische Lösung
von Robert Fuhr

Bewertet mit 4 Sternen

Karl Ruf ist ein "Lone Wolf" der sich zwischen Geheimdiensten, Militär und seinen Motorrad-Kumpels bewegt - - Ist die Welt reif für KI?

Dieses Buch ist für mich schwer zu beschreiben und zu bewerten.  Im Mittelpunkt der Handlung steht Karl Ruf.  Seine Familie hat sich weltweit einen Namen gemacht, weil sie Sicherheitssysteme für militärische, diplomatische und staatliche Einrichtungen baut.  Irgendwie ist die Familie aber in Ungnade gefallen und steht jetzt vor dem finanziellen Ruin.   Ein lukrativer Auftrag könnte die Situation wieder ins Positive drehen.  Karl Ruf soll  einen Käufer für das Patent einer künstlichen Intelligenz (  genannt:   polymorpher Agent 'PA' ) finden.

Der israelische Geheimdienst ist interessiert, aber durch alte Verbundenheit bietet Karl das Produkt dem NATO-Bündnis an.  Als  die Erfinder und deren Geschäftspartner erkennen, wie viel Geld für sie im Raum steht, wird die eigene Gier eine große Bedrohung.

Die 'künstliche Intelligenz' selber spielt erst mal nur eine Nebenrolle.  Es wird manchmal über die Auswirkungen philosophiert und auch über die Risiken diskutiert.  Es gibt vor allem durch die Musik viele Rückblicke in die 70er und 80er Jahre  ohne Internet und daraus folgernd die Frage "War es früher vielleicht doch besser?"   Hauptsächlich geht es um Karl Ruf selber.  Er ist ein smarter Businessmen, hochausgebildeter Major und Kampfsportler, leidenschaftlicher Motorradfahrer und die Frauenherzen fliegen ihm nur so zu.  Dazu ist es noch hochintelligent, was den KI-Entwickler mehr als verstört. 

Ich mag Geschichten über  Einzelgänger und Einzelkämpfer, die einen hohen moralischen Kompass haben.  Daher war mir Karl wirklich sympathisch. 

Zum Ende hin werden nicht alle Fragen geklärt und es wird auf eine Fortsetzung verwiesen:   PA II - Träume     Da sollte dann auch der Vermerk vom Klappentext 'Angelehnt an eine wahre Begebenheit'  genauer erklärt werden. 

Das Buch selber ist wirklich gut geschrieben. Obwohl es nicht spannend im klassischen Stil ist, daher für mich auch kein Thriller, hat sich bei mir ein Sog entwickelt, der mich sehr flott hat lesen lassen.