Rezension

Ein 10-Minuten Experiment

Das Zehn-Minuten-Projekt - Chiara Gamberale

Das Zehn-Minuten-Projekt
von Chiara Gamberale

Bewertet mit 3.5 Sternen

In „Das 10-Minuten-Projekt“ wurde die Protagonistin Chiara von ihrem Mann verlassen. Sie war eine Ewigkeit mit ihm zusammen und kommt einfach nicht darüber hinweg. Vor allem, weil es so aussieht, als wollte er sie wiederhaben. Ihre Therapeutin rät ihr dazu, einen Monat jeden Tag 10 Minuten lang etwas auszuprobieren, dass sie noch nie gemacht hat. Chiara befolgt den Ratschlag. Sie entdeckt Dinge, die ihr Spaß machen, und andere, die sie wohl eher nicht noch einmal machen wird. Viele der Resultate sind für sie überraschend.

Leider kommt Chiara nicht immer sympathisch rüber, sie suhlt sich oft in ihrem Selbstmitleid, obwohl sie tolle Freunde hat. Das hat mich manchmal genervt. Aber vielleicht braucht es das auch, um eine Wendung zu ermöglichen. Ihr Ex-Mann ist mir komplett unsympathisch und ich habe mich gefragt, wie sie ihm nachtrauern kann. Naja, wo die Liebe hinfällt.

„Das 10-Minuten-Projekt“ ist eine nette Lektüre für zwischendurch, aber eher leichte Chick-lit. Zwischendurch blitzen immer wieder richtig kluge Gedanken durch, ohne dass es ein Ratgeber wäre oder den Leser belehren wollte.

Auf jeden Fall ist das Buch toll, um es als Anregung zu nehmen, wenn man selbst immer nur auf eingefahrenen Wegen wandelt. Als ich das Buch gelesen habe, habe ich auch versucht, öfter mal etwas Neues auszuprobieren und mich an Chiaras 10 Minuten orientiert. Das hat mir viele spannende und schöne Momente beschert. Hip-Hop tanzen, etwas pflanzen, eine Handarbeit anfangen: Viele dieser Dinge habe ich im Endeffekt viel länger als nur 10 Minuten gemacht und ich bin froh, dass das Buch der „Auslöser“ dafür war.