Rezension

Ein 14. Juli am Meer

In diesem Sommer - Véronique Olmi

In diesem Sommer
von Véronique Olmi

Bewertet mit 4 Sternen

Dieses Buch beginnt sehr langsam und ruhig, wie eben Urlaubstage am Meer oft sind.

Drei Paare sind zum wiederholten Mal zum französischen Nationalfeiertag an die normannische Küste gefahren. Die Kinder der Gastgeber Delphine und Denis sind schon groß genug, um mit dem Zug anzureisen. Sie haben selbst Freunde mitgebracht, so dass das Haus ziemlich voll ist.
In kurzen Kapiteln stellt uns die Autorin die Protagonisten vor. Da sind die Hausbesitzer, die sich auseinander gelebt haben, sowie Nicolas und Marie, ein aus dem Dienst ausgeschiedener Lehrer und eine alternde Schauspielspielerin. Er hat seit langem ein Geheimnis vor ihr, das ihn stark belastet und sie versucht das Einkommen zu sichern, ohne als Großmutter vor der Kamera stehen zu müssen. Alle haben sich im Laufe der Jahre an Lolas Eskapaden gewöhnt: sie bringt jedes Jahr einen anderen jungen Liebhaber mit. In diesem Jahr ist es Samuel, der seine Angebetete nach dem Feuerwerk um ihre Hand bitten will.

Was fast nebenbei beginnt, nimmt allmählich Fahrt auf. Da kommt Dimitri ins Spiel, ein junger Mann, der Nicolas ein schlechtes Gewissen macht, von Samuel in Schutz genommen wird und die Gastgebertochter anmacht. Er ist derjenige, der schließlich allen den ersehnten Abend durcheinanderbringt.

Obwohl eigentlich wenig geschieht, hat mich das Buch angesprochen. Die Autorin beobachtet genau und erzählt so subtil, dass trotz der Ruhe Spannung entsteht und die einzelnen Personen Konturen erhalten. Im Nachhinein habe ich das Gefühl, einen typisch französischen Film gesehen zu haben, in dem sich alle in einem überfüllten Sommerhaus treffen.