Rezension

Ein alter Koontz im neuen Gewand

Die Augen der Finsternis - Dean Koontz

Die Augen der Finsternis
von Dean Koontz

Bewertet mit 4 Sternen

Theaterproduzentin Tina Evans ist in ihrer Trauer um den Verlust ihres Sohnes Danny gefangen. Ein Jahr ist vergangen, seit er bei einem tragischen Unfall ums Leben kam. Doch dann scheint es, als würde sich jemand einen grausamen Scherz mit ihr erlauben, denn auf einer Tafel in Dannys Zimmer stehen eines Morgens die Worte “nicht tot”. Tina lassen diese Worte keine Ruhe und sie beschließt, der Sache auf den Grund zu gehen. Gemeinsam mit dem Anwalt Elliot Stryker begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit. Kann es wirklich sein, dass Danny noch lebt?

Meine Meinung

Die Augen der Finsternis ist eine Neuauflage des im Jahr 1981 erschienen Thrillers Die Augen der Dunkelheit von Dean Koontz. Ich weiß, dass ich das Buch bereits als Teenager gelsen habe, zu einer Zeit, in der ich am liebsten King und Koontz verschlang. Dementsprechend gespannt war ich, wie solch eine Geschichte heute auf mich wirkt.
Koontz schreibt einfach leicht und flüssig und auch in diesem, doch recht frühen Werk, spürt man schon die Stimme des Autors. Wie so oft ist neben dem Thriller auch ein eher mystischer Anteil hinter der Geschichte, die mir auch heute noch sehr gut gefällt. Natürlich ist es auch ein cleverer Schachzug, den Bezug auf einen Virus, der in diesem Buch zufällig Wuhan-300 heißt, mit aufzubauschen. Wer allerdings dieses Buch liest, nur weil er glaubt, dass es darin nur um diesen Virus geht, könnte enttäuscht werden. Trotzdem ist dieser Thriller ein zwar recht ruhiger, aber doch sehr lesenswertes Buch.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht Tina Evans, deren Trauer um ihren verstorbenen Sohn doch allgegenwärtig und absolut verständlich ist. Merkwürdige Ereignisse, wie der Schriftzug auf der Tafel “NIcht tot” spielen dann eher in einen mystischen Bereich, lassen den Leser aber gemeinsam mit der Protagonistin innehalten und grübeln, woran das liegt. Im großen und ganzen ist das Buch recht ruhig, nimmt aber immer wieder zwischendurch Fahrt auf und steigert sich zum Schluss noch einmal.
Erzählt wird das Ganze durch einen dritte Person Erzähler aus der Sicht der Protagonistin Tina. Man spürt dadurch intensiv, wie sehr sie unter dem Verlust ihres einzigen Kindes leidet und ich habe mit ihr absolut mitfühlen können.
Ich konnte mich sehr gut in die Protagonistin versetzen, gerade als Mutter möchte man sich gar nicht vorstellen, welches Leid sie durch den Verlust ihres Sohnes Danny ertragen muss. Dafür fand ich sie noch recht stark und aufrecht und ich konnte sehr gut nachvollziehen, wie sie beginnt Hoffnung zu schöpfen. Neben Tina Evans spielt auch der Anwalt Elliot Stryker eine wichtige Rolle. Er ist ebenfalls ein sehr starker Charakter und steht Tina zur Seite.

Mein Fazit

Insgesamt konnte mich “Die Augen der Finsternis” sehr gut unterhalten. Wer Thriller mit einem recht mystischen Anteil mag, wird hier durchaus auf seine Kosten kommen. Bei dem Buch handelt es sich um eine Neuauflage eines 1981 erschienenen Thrillers und mit diesem Gedanken im Hinterkopf muss ich sagen, dass die Geschichte auch mit modernen Thrillern absolut mithalten kann. Koontz hat eine ganz besondere Art, Kopfkino zu erzeugen, was mir schon als Teenie sehr gut gefallen hat.