Rezension

Ein anderer Krieg

The Widow of the South - Robert Hicks

The Widow of the South
von Robert Hicks

Bewertet mit 4 Sternen

In der zweiten Schlacht von Franklin am 30.11.1864 waren im amerikanischen Bürgerkrieg tausende Opfer zu beklagen und das in nur fünf Stunden der Kampfhandlungen. Den höheren Tribut zollte die Südstaatenarmee, die dafür auch eine Art Sieg für sich buchen konnte. In den Ausläufern des Schlachtfeldes richtete die Armee ein Feldhospital auf dem Grund der Carnton Plantage ein. Hier führte die Frau des Hauses Carrie McGavock das Regiment. Als der schwer verletzte Soldat Zachariah Cashwell zu ihr gebracht wird, setzt sie alles daran, dass er gerettet wird. Obwohl ihm ein Bein amputiert werden muss, überlebt er. Carries und Zachariahs zarte Liebe bleibt zwar unerfüllt, doch wird ihrer beider Leben davon geprägt.

 

Ob es die Liebesgeschichte zwischen Carrie McGavock und Zachariah Cashwell wirklich gegeben hat, ist nicht bekannt. Mittels dieser anrührenden Liebe beschreibt der Autor jedoch eine wahre Begebenheit. Die Grausamkeiten des Krieges, halbe Kinder, die im Schlachtgetümmel ihr Leben verlieren, die manchmal nicht wirklich wissen, wofür sie kämpfen. Wieviel Menschlichkeit der Krieg zerstört, aber manchmal auch hervorruft. So wächst die auf sich selbst konzentrierte Carrie durch die Einrichtung des Hospitals über sich hinaus. Sie versucht, Leben zu retten, Trost zu spenden, den dem Tode geweihten gute letzte Stunden zu bescheren. Hingerissen von Zachariah, bleibt sie doch ihrem Gatten und ihren Kindern treu. Ihr Herz geht jedoch mit Zachariah, dem Überlebenden. 

 

Ein wahrhaft historischer Roman, den man bei etwas Interesse an dem Thema unbedingt gelesen haben sollte. Eine einfache Lektüre ist zwar in Anbetracht der Ernsthaftigkeit des Themas nicht zu erwarten, doch dem Autor ist es gelungen dieser wahren Geschichte Leben einzuhauchen.