Rezension

Ein außergewöhnliches und eigenartiges Buch

Kleine Iris - David Grund

Kleine Iris
von David Grund

Bewertet mit 2.5 Sternen

Nachdem Iris und ihre Freunde von einander getrennt wurden, bedrohen Puox und die Organisation K.A.S.R. den Kontinent. Es entsteht ein Spiel um Leben und Tod. Auch das Versteckspiel von Iris scheint langsam aufzufliegen...

Nach dem spannenden Ende von Band eins wollte ich gerne Band 2 lesen, auch wenn ich ein paar Schwierigkeiten mit dem Vorgänger hatte. Das Cover zeigt wieder Iris und Eljani und ich mag es sehr gerne.

Im zweiten  Band werden völlig neue Charaktere eingeführt, bei denen ich besonders am Anfang meine Probleme hatte mir die Namen zu merken und nicht durcheinanderzukommen. So spielen Iris und ihre Freunde nach wie vor noch die Hauptrollen, aber auch ein Mann namens Puox und die Organisation K.A.S.R. treten hier auf.

Im ersten Band haben wir bereits einen Vorgeschmack auf die Charakterentwicklung von Iris bekommen und hier wird diese noch weiter vertieft. Sie erinnert sich immer weniger an gute Momente und es entsteht eine gewisse Spannung, die ich jedoch nicht ganz genießen konnte. Oftmals hätte ich sie am liebsten geschüttelt. Es kam mir so vor, als hätte sie große Stimmungsschwankungen, denn im ersten Moment war sie traurig und im nächsten unglaublich eifersüchtig oder gehässig. Das hat in mir einfach kein gutes Gefühl erzeugt. Dennoch passt es aber zu der Grundidee, denn hier wird nur noch verdeutlicht, dass sie größtenteils schlechte Erinnerungen besitzt. 

Die Freunde gelangen in Band eins in den Ort Tezaahal und so werden auch weitere Orte innerhalb des Kontinents angeschnitten und weiter ausgeführt. Die Insel hatte leider nur noch wenige Gastauftritte und scheint keine große Rolle mehr zu spielen. Das fand ich sehr schade, denn ich mochte die dortige Kultur und Menschen sehr gerne.

Die Freunde trennen sich im Laufe der Geschichte immer wieder und so gibt es teilweise unterschiedliche Handlungsstränge, was jedoch auch Längen hervorruft. Diese werden oftmals durch Situationen oder Dialoge unterstützt, welche meiner Meinung nach gekürzt werden könnten, weil sie mich entweder verwirrt haben oder sie keinen großen Mehrwert für den Haupthandlungsstrang hatten.

Eine große Überraschung war, neben der Charakterentwicklung von Iris, auch die Wendung der Themen vom ersten zum zweiten Band. Denn dieser hier wird sehr von der Politik dominiert. Die Handlungsgründe von Iris, die örtliche Polizei und Politiker des Kontinents, K.A.S.R. und Puox werden vermischt und man erhält so auch die Motive von Iris, welche im ersten Band nicht über ihre Vergangenheit reden wollte. Die Auflösung passt auf eine merkwürdige Art zu der Geschichte, jedoch konnte ich mich damit nicht anfreunden. Vielleicht liegt es daran, dass ich ein klarer Fan von Fakten bin und dass mich diese ganze Welt und Handlungen der Charaktere nicht fesseln konnten, sondern oftmals noch mehr Fragen auftraten – jedenfalls war es mir dann doch ein Stück zu skurril und um es näher zu verstehen, hätte ich mir gewünscht, dass näher darauf eingegangen wäre.

Die Haupthandlung war auf eine Weise durchdacht und brillant, aber auch unglaublich verwirrend. Teilweise kam es mir so vor, als wüssten die Charaktere, und somit der Autor schon lange, wie die Geschichte vonstattengehen würde, als Leser ist man aber gerade dabei die Situation zu realisieren und zu analysieren, sodass man sich keinen Reim darauf machen kann. Bei der Bewertung hatte ich Schwierigkeiten, weil es auf seine eigene Art außergewöhnlich und eigenartig ist. Ich bin mir sicher, dass sich bei dieser Geschichte die Meinungen der Leser stark spalten werden. 

Als wäre das nicht genug Kritik, würde ich gerne noch auf die Zielgruppe eingehen. Auf Amazon steht ein empfohlenes Alter von 8 - 12 Jahren, das ich so nicht unterschreiben kann. Es gibt gewalttätige Szenen, die zwar nicht detailliert sind, aber auch nicht verharmlost werden. Wie auch bei Band eins kann ich es nach wie vor Erwachsenen oder Jugendlichen empfehlen. 

Fazit: Ich hätte die Geschichte total gerne geliebt, aber mich konnte die Geschichte durch das Thema nicht ganz begeistern. Es gibt definitiv viele Überraschungen und Charakterentwicklungen, bei denen ich mir sicher bin, dass Leser, die von Band eins begeistert waren, dieses Buch auch mögen werden. Ich kann dem Buch aufgrund der Kritikpunkte allerdings nur 2 bis 2,5 Sterne geben.