Rezension

Ein authentischer und abwechslungsreicher Spannungsroman

Safe House - Nirgends bist du sicher -

Safe House - Nirgends bist du sicher
von Jo Jakeman

Bewertet mit 4 Sternen

Die Arzthelferin Charlie Miller möchte nach einem Gefängnisaufenthalt ihrer Vergangenheit für immer entfliehen. In Cornwall ersteigert sie ein Haus, zieht mit wenigen Habseligkeiten dorthin und hofft auf ein neues Leben. Doch ganz so einfach, wie es sich die entlassene Straftäterin denkt, ist das nicht. Denn es gibt Menschen, die weder verzeihen, noch vergessen können und die alles dafür tun, Rache zu üben. Lange dauert es nicht, bis merkwürdige Vorkommnisse die Ruhe stören und Charlie nicht mehr weiß, wem in der kleinen Gemeinde sie überhaupt trauen kann.

„Safe House – nirgends bist du sicher“ ist ein gut zu lesender Spannungsroman, der in verschiedenen Zeitebenen die Geschichte einer vom Leben gebeutelten Frau erzählt. Bereits in der Kindheit vom Vater tyrannisiert, glaubt die einst als Steffi Finn geborene Arzthelferin in ihrer Ehe ein klein wenig Glück zu finden. Ein Trugschluss, der ihr teuer zu stehen bekommt. Von ihrem Mann für Verbrechen ausgenutzt, stand sie reumütig vor Gericht und versucht sich nun, als Charlie Miller ein neues Leben aufzubauen. Aber nicht nur sie bestimmt mit ihrem bewegenden Schicksal das Geschehen. Auch drei neugierige Damen aus dem Dorf, ein hochbetagter grimmiger Nachbar und ein lange Zeit unbekannter Mann namens Ben tragen dazu bei, dass der Leser durch menschliche Verstrickungen und geschickt eingefädelte Wendungen gut unterhalten wird.

Der Schreibstil von Jo Jakman ist flüssig, die Atmosphäre stimmt und der Leser taucht tief in das Leben der verurteilten Arzthelferin ein. Während er gemeinsam mit ihr wichtige Stationen in der Gegenwart und Vergangenheit durchlebt, merkt er, wie sie von einer naiven und manipulierbaren Frau zu einer zwar noch misstrauischen, aber immer mutiger werdenden Kämpferin wird. Eine Entwicklung, die nicht ohne Rückschläge verläuft und gut nachzuvollziehen ist. Leider bleibt die Spannung dabei ab und an auf der Strecke, weil Alltagssituationen die Handlung bestimmen und der zunächst nicht einzuordnende Ben für Unmut und Zweifel sorgt.

Fazit und Bewertung:
Ein authentischer und abwechslungsreicher Spannungsroman, der mit unvorhersehbaren Wendungen gut unterhält.