Rezension

Ein Band mit Suchtfaktor! Vorfreude auf Teil 2 garantiert...

ADRIAN BLACKWELL - Ralf Raabe

ADRIAN BLACKWELL
von Ralf Raabe

Der 16-jährige Adrian Blackwell ist entschlossen, den Tod seines Vaters aufzuklären. Dabei gerät er zwischen die Fronten der letzten Götter Asgards und Hel, der Herrscherin des Totenreichs. Denn Adrian besitzt einen Schlüssel zu Hels Reich: den Runen-Code seines Vaters. Auf der Jagd nach dem Schlüssel hetzt Hels Bruder, der mächtige Fenriswolf, Adrian durch halb London bis hinab ins Totenreich. Dort muss Adrian sich entscheiden, ob er sein eigenes Leben rettet oder die Götter Asgards vor dem Untergang bewahrt.

Inhaltsangabe:

Adrian Blackwell lebt zusammen mit seiner Mutter Helen in einem Reihenhaus, welches nur ein paar Meilen von London entfernt liegt. Vor kurzem starb während einer Geschäftsreise sein Vater durch einen tragischen Verkehrsunfall. Prof. Dr. Christopher Blackwell war ein Experte für Runenkunde und nordische Göttersagen, zu deren Themen er auch einige Werke veröffentlichte. Ein Exemplar hiervon steht sogar in der Bibliothek von Adrian's Schule St. Mary. Der plötzliche Tod überschattet das Leben des 16-jährigen, da er sich vor Abreise seines Vaters noch mit diesem gestritten hat. Der verstorbene Professor hoffte noch bis zuletzt, dass sein einziger Sohn in seine Fußstapfen tritt und sich ebenfalls für die Mythologie begeistert. Doch Adrian's Interessen liegen auf einem anderen Gebiet. Anstatt sich mit den Sagen über die Erschaffung der Welt, dem Kampf der Götter, dem Weltenbrand oder mit Fenris dem Götterwolf zu beschäftigen, bekochte er lieber seine Eltern und probiert neue Rezepte aus. 
Als sich der Heranwachsende auf dem Schulgelände befindet, entdeckt er plötzlich eine riesenhafte Gestalt, deren Körper nur aus Muskeln besteht. Seit dieser schaurigen Begegnung mit dem Unbekannten überschlagen sich die Ereignisse: Zuerst träumt Adrian vom Fenriswolf, einem übernatürlich großen und kräftigen Tier, das von ihm ein Notizbuch einfordert. Falls dieses nicht geliefert wird, droht dieser den Jungen zu töten. Und dann steht am nächsten Morgen ein wildfremder Greis in Adrian's Küche, der sich ihm als Odin vorstellt, dem Göttervater der Asen. Das Ganze erreicht seinen Höhepunkt, als erneut der muskulöse Riese auftaucht, der sich für den Donnergott Thor ausgibt. Die mächtige Gestalt bittet den Jungen um Hilfe, denn Hel die Herrscherin des Totenreichs besitzt etwas, was Thor und Odin -die letzten Götter Asgards- unbedingt benötigen um am Leben bleiben zu können. Jetzt erscheint Fenris nicht nur in Adrian's Alpträumen, sondern steht nun leibhaftig inmitten eines Einkaufszentrums und verlangt eindringlich die Herausgabe des Notizbuches, das seinem Vater gehörte. In diesem Buch soll sich ein Runen-Code befinden, der Eingeweihte direkt in die Unterwelt bringt. Doch Professor Blackwell hat kurz vor seinem Tod die Memoiren wohlweislich an einem geheimen Ort versteckt. 
War der tragische Unfall vielleicht gar kein Zufall? Wo befindet sich das Notizbuch jetzt und wird Adrian auf die Forderungen der Götter eingehen?
Um dies alles herauszufinden, begibt Euch gemeinsam mit Adrian auf eine Reise, deren Ende ungewiss ist...

Eigene Meinung:

"Adrian Blackwell - Im Reich der Schatten" ist der erste Band einer Trilogie von Ralf Raabe. Das im wortweit-Verlag erschienene Buch ist vielseitig aufgebaut. Es bestehend aus einem spannenden Abenteuer, actionreicher Unterhaltung und humorvollen Szenen. 
Protagonist ist der 16-jährige Adrian Blackwell, der mit dem Verlust seines Vaters kaum zurecht kommt. Helen, seine Mutter ist ebenfalls von Trauer erfüllt, sodass sie ihrem einzigen Kind keine große Hilfe sein kann. Wie ein rotes Band zieht sich diese traurige Atmosphäre durch das komplette Buch, die dadurch eine gewisse Ernsthaftigkeit ausströmt. Der Autor lässt es aber nicht zu, dass der junge Leser in eine melancholische Stimmung abtriftet, sondern sorgt immer wieder dafür, dass sich die Situationen durch verschiedene Handlungsstränge auflockern und die Aufmerksamkeit auf dem aktuellen Geschehen liegt. 
Der Schreibstil des norddeutschen Autors hat mir sehr gut gefallen. Die vielen unterschiedlichen Szenen haben mich beeindruckt, da sich diese wie einzelne Puzzleteile  nach und nach zu einem Gesamtbild zusammengefügt haben. Während der gefährlichen Mission die Adrian zu bewältigen hat, sickerten immer wieder sarkastische bzw. humorvolle Szenen durch, die der Lektüre einen großen Unterhaltungswert zuschreiben. 
Dem Hauptthema dieses Buches liegen die nordischen Göttersagen zugrunde. Zu Beginn der Lektüre war ich etwas skeptisch, ob ein Leser mit 13 Jahren die Handlung verstehen und auch nachvollziehen kann. Doch meine Bedenken waren völlig unbegründet, denn der Autor schreibt in klaren und verständlichen Sätzen, sodass die Zusammenhänge zwischen dem Göttervater Odin, dem Donnergott Thor sowie der Herrscherin der Totenwelt Hel und dem Fenriswolf verdeutlich wurden. Der Protagonist lernt sich selbst während dieses Abenteuers besser kennen, wächst über sich hinaus und bewältigt gleichzeitig seine Trauer.
Wie die Geschichte weitergeht und welchen neuen Herausforderungen sich der Jugendliche stellen muss will man unbedingt nach diesem Band wissen. Vorfreude auf Teil 2 ist also garantiert.  
Fazit: Eine Aura des Übernatürlichen zieht sich durch den gesamten Roman. Eine fesselnde, moderne und unterhaltsame Lektüre mit Suchtfaktor. 
Meine Bewertung: 5 von 5 Sternen