Rezension

Ein berührender Roman

Wohin die Schuld uns trägt - Regine Kölpin

Wohin die Schuld uns trägt
von Regine Kölpin

„Wohin die Schuld uns trägt“ aus der Feder der vielseitigen Autorin Regine Kölpin ist der erste Roman, in dem die Hauptkommissar Kenza Klausen die Hauptrolle spielt.

Kenza Klausen hat sich von Oberhausen nach Wilhelmshaven/Friesland versetzten lassen. Hier wird sie die neue Chefin der Mordkommission. Dass sie ihr erster Fall gleich nach Polen und hier nach Borntuchen ins ehemalige Westpreußen führen wird, damit hat sie wahrlich nicht gerechnet. Aber nun zum Beginn der Geschichte: Da erhält die 78jährige Tania Lewalder einen Brief aus dem Jahr 1945 geschrieben von ihrer Mutter. Jedoch wird der Überbringer des Briefes am nächsten Tag tot aufgefunden. Und nun nimmt Kenza Klausen die Ermittlungen auf, die sie nach Polen führen. Und hier stellt sich die Frage, was bei Kriegsende wirklich mit Tanias Mutter dort passiert ist. Plötzlich gibt es jedoch einen zweiten Todesfall. Und die zwei Fälle scheinen miteinander zu verwoben sein. Eine abenteuerliche Reise in die Vergangenheit beginnt, denn nach und nach verdichten sich die Hinweise auf ein grausames Verbrechen…

Wahnsinn! Noch jetzt nach Beendigung dieser spannenden und berührenden Geschichte habe ich ein Gänsehautfeeling. Schon das Lesen des Prologs hat mir einen kalten Schauer über den Rücken gejagt. Die Autorin lässt in diesem tollen Roman – für den sie von ihrer eigenen Familiengeschichte inspiriert wurde - deutsche Geschichte wieder lebendig werden. Man merkt auch, dass sie viele der beschriebenen Orte selbst besucht hat, es ist alles so lebendig beschrieben – ich habe ein konkretes Bild vor meinem inneren Auge. Welches Leid und Elend haben die Menschen erleben und ertragen müssen. Schrecklich! Aber nun zu unserer Protagonistin, die Hauptkommissar Kenza Klausen, der es in ihrer neuen Dienststelle von manchen Kollegen nicht leicht gemacht wird. Aber sie setzt sich durch und am Ende wendet sich das Blatt. Auch die 78jährigeTania ist eine bemerkenswerte Frau, was sie in ihrem Leben erlebt hat, ist unvorstellbar und sie konnte nie mit ihrer Vergangenheit abschließen. Bemerkenswert, wie sich Malin um ihre Großmutter kümmert und gemeinsam machen sie sich ja auf nach Polen, um sich der Vergangenheit zu stellen, damit Tania endlich Frieden schließen kann.

Ein hervorragender Roman, der mir unterhaltsame und äußerst spannend. Ich habe diese interessante Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite genossen. Für mich ein Lesevergnügen der Extraklasse. Das melancholische Cover passt super zum Roman. Selbstverständlich vergebe ich 5 Sterne und freue mich schon auf den nächsten Fall mit Kenza.