Rezension

Ein berührender Roman mit unterschiedlichen Charakteren

Das Winterhaus - Judith Lennox

Das Winterhaus
von Judith Lennox

Bewertet mit 4 Sternen

Das Winterhaus

Der Erste Weltkrieg ist gerade vorbei als die drei Freundinnen ihren Schulabschluss absolvieren. Robin Summerhays, Helen Ferguson und Maia Read. Robin hat noch zwei Brüder: Stevie und Hugh. Wobei Stevie relativ früh stirbt. Maia Reads Eltern Lydia und Jordan führen eine schwierige Ehe, die eines Tages mit einem tödlichen Ereignis beendet wird. Helen Ferguson wurde als kleines Kind bereits Halbwaise, und wächst so bei ihrem Vater ohne Geschwister im Pfarrhaus auf in einem kleinen Dorf. Nach den Schulabschlüssen gehen die drei Freundinnen getrennte Wege, und jede versucht, ihren beruflichen und familiären Weg zu finden: Robin geht nach London, Helen bleibt bei ihrem Vater, und hilft in der Gemeinde und Maia heiratet Vernon Merchant, allerdings weilt diese Ehe nur kurze Zeit. Eigentlich haben sich die Freundinnen geschworen, sich ihr Leben lang ihre Erlebnisse und Erfahrungen anzuvertrauen, aber das Vertrauen bricht von Zeit zu Zeit, denn alle drei Frauen verändern sich durch ihr Umfeld aufgrund ihrer Arbeit, politischen Einstellung und Vergangenheitsbewältigung.

Judith Lennox hat einen Roman geschrieben, der die Epoche 1918 bis 1938 umfasst. Viele Schicksale, Verwürfnisse, Enttäuschungen, Wiedersehensfreuden und Nächstenliebe erleben die drei Freundinnen, die letztendlich mehr oder weniger ihren Frieden mit sich selbst und ihren Freundinnen finden. Die Autorin hat relativ realistisch und nachvollziehbar die Wirtschaftskrise um das Jahr 1929 sowie den Zweiten Weltkrieg am Schauplatz Spanien (internationale Brigaden wurden gebildet, um gegen die Nationalisten zu kämpfen, die von Hitler und Mussolini unterstützt wurden) in ihren Roman eingebaut. Zum Teil ist der Roman ein wenig langatmig, wobei die Ereignisse bzw. Wendungen am Ende des Romans einerseits an früheren Stellen erwartet werden und anderseits Überraschungen darbieten.

Ich gebe dem Roman 4 Punkte aufgrund der bildhaften Schilderungen und der unterschiedlichen Charaktere der Freundinnen, die teilweise moderne Charakterzüge aufzeigen, die wiederum unterschiedlich dargestellt werden. Manko in dem Roman ist die stellenweise Langatmigkeit und der fehlende Schwung im Erzählstrang.