Rezension

Ein bildhafter, spannender, emotionaler und mitreisender Roman, der nach mehr schreit

Ans andere Ende der Welt - Philip Pullman

Ans andere Ende der Welt
von Philip Pullman

Bewertet mit 4.5 Sternen

Philip Pullman hat für mich mit der Reihe um den goldenen Kompass eine fantasievolle, magische und geniale Welt und Geschichte geschaffen. Und auch mit seinem Vorgänger „Zum wilden Fluss“ konnte er mich sehr gut unterhalten. Nun wird die Geschichte mit „Ans andere Ende der Welt“ weitergeführt und man entdeckt schon eine gewisse Veränderung.

Die Schreibweise von Pullman ist noch immer mitreisend und spannend, allerdings fehlte es mir ein bisschen an dem magisch-fantasievollen und dem leichten. Tatsächlich wirkt dieser Band nicht nur erwachsener, sondern ist auch anspruchsvoller geschrieben und kann nicht mal eben schnell gelesen werden.

Lyra ist in diesem Band um einiges erwachsener, hat leider aber auch von ihrem kindlichen Charme etwas eingebüßt. Sie ist noch immer ein unglaublich interessanter Charakter, aber sie schlägt einen Weg ein der viel anstrengender, zurückhaltender und sorgenvoller ist. Ihr Daemon Pan merkt das am eigenen Leib, sodass es immer schwieriger zwischen den beiden wird. Dieses Zerwürfnis ist prägnant in diesem Buch und drückt die Stimmung diesbezüglich ziemlich. Gleichzeitig zeigt es aber auch, wie wichtig ihr Verhältnis miteinander ist und das es sich lohnt nicht aufzugeben.

Erzählt wird in diesem Band aus einigen verschiedenen Sichtweisen, was unglaublich hilfreich ist um sich ein Rundumbild machen zu können. Ich fand es insgesamt total spannend und interessant, in verschiedene Köpfe reinzuschauen und Wege zu begehen.

Insgesamt läuft es in diesem Buch etwas ruhiger ab wie bisher, wobei es sich mit den Seiten durchaus steigert. Ab und an empfand ich auch ein paar Längen im Buch, was aber die Lesefreude keinesfalls gemindert hat.

Wir erleben altbekannte Charaktere aus den vorangegangen Büchern, sehen wie auch diese sich weiterentwickelt haben und erleben ein weiteres undurchdringliches Abenteuer.

Lyras Abenteuer wirkt in diesem Buch weniger fantastisch, als tatsächlich eher weltlich. Sie hat Probleme, welche auch bei uns auftauchen können. Mit der ein oder anderen Situation muss sie sich zurechtfinden, welche auch in unserer Gesellschaft vorhanden ist. Der Autor hat versucht, das ganze zu Kombinieren und ich finde es insgesamt wirklich interessant gemacht. Dabei hoffe ich jedoch innig, dass es im nächsten Band auch wieder etwas fantasievoller wird. :)

Trotz allem hat der Autor es geschafft, dass ich regelrecht an den Seiten geklebt habe und wissen wollte wie es weitergeht. Zum Ende hin habe ich immer weiter mitgefiebert, ob sich gewisse Charaktere wiedertreffen, wie es mit anderen weitergeht und nach dem Cliffhänger zum Schluss muss ich einfach wissen was noch alles passieren wird.

Mein Gesamtfazit:

Mit „Ans andere Ende der Welt“ hat Philip Pullman wiedermal einen bildhaften, spannenden, emotionalen und vor allem mitreisenden Roman geschaffen. Ich habe Lyra und Ihre Freunde gerne auf Ihrer neuen Reise begleitet und möchte unbedingt wissen, ob sich alles noch zum guten wendet und was hinter allem tatsächlich noch steckt.