Rezension

Ein bisschen mehr Klarheit hätte geholfen

Bis zum Ende - Remigiusz Mróz

Bis zum Ende
von Remigiusz Mróz

Bewertet mit 2 Sternen

Ein Jahr ist es her, dass Kassandra Reimann aus Damians Leben verschwunden ist und ihn wütend, verbittert und traurig zurück ließ. Er hatte seine Ewa immer noch nicht wiedergefunden und fühlte sich, vollkommen zu Recht, von Kassandra manipuliert und ausgenutzt. Plötzlich aber steht genau diese Person, die er eigentlich aus vollem Herzen hasst, vor seiner Tür in Opole und bittet ihn um Hilfe. Ihr Sohn ist verschwunden und sie braucht Daminas Hilfe um ihn zu finden. Die Spur ihres Sohnes endet hier in Opole und sie glaubt, dass das kein Zufall sein kann.

Die meisten der handelnden Personen sind mir ja aus dem ersten Band durchaus schon bekannt. Kassandra gehörte da wirklich so gar nicht zu den Sympathieträgern und ich konnte sie so gar nicht leiden. Für mich hat sich das in diesem Band auch nicht wirklich geändert :-) Sie ist immer noch manipulativ und undurchschaubar und ihr verschwundene Sohn reicht für mich nicht, um mit der Dame Mitleid zu haben.

Psychisches Problem

Der Protagonist dieser Geschichte, Damian Werner, leidet sicher unter etwa, wofür die Psychologie bestimmt einen Namen hat - auch wenn ich nicht weiß, welchen. Seine ehemalige Verlobte Ewa ist vor rund 11 Jahren verschwunden und außer ein paar Bildern, die auf eher mysteriöse Weise 10 Jahre danach in Damians Social Media Feed aufgetaucht sind,  weiß er nicht wirklich was über ihr Verschwinden. Trotzdem ist all das seine Begründung für ein sehr eingeschränktes Leben, das er sich selber aufbürdet.

Betrogen und geschlagen

Aber damit ist er nicht alleine. Sowohl er, als auch Kassandra wurden beide vom Leben arg gebeutelt und betrogen. Sie sind beide arm und unglücklich, ihnen ist schlimmes widerfahren, Kassandra wurde (oder wird) regelmäßig geschlagen und mehr. Das setzt sich so oder so ähnlich aus dem ersten Band auch in diesem weiter fort. Es gibt aber auch leider so gar keine Weiterentwicklung der Persönlichkeiten der beiden, was ich sehr merkwürdig finde. Beide treten ständig auf der Stelle.

Orange is the new black

Aber ich habe ganz grundsätzlich nicht verstanden, was dieser zweite Band mir als Leser bringen sollte oder wollte. Der erste Band dreht sich um häuslicher Gewalt, Vergewaltigung, Entführung, Zeugenschutzprogramm, Drogenbanden und ein bisschen mehr. Einige der offenen Fragen daraus wurden beantwortet, bevor dann in diesem Band Belästigung durch Priester sowie die abscheuliche Behandlung von Frauen in Haft wie z.B. Belästigung, Demütigung und  sexuelle Handlungen im Austausch gegen "Schutz" neue Fragen aufgeworfen werden und dazu kommen. Was soll mir eine reine Schilderung von Missständen in einem Thriller bringen?

Mein Fazit:

Bis zum Ende von Remigiusz Mrózist der zweite Teil der Geschichte um Damian Werner. Den ersten Band fand ich noch ganz spannend, aber dieser Band ist eigentlich nur ein weiterer Aufguss zum selben Thema. Mir hat dieses Buch so gar nicht gefallen.