Ein Buch, das sehr unter die Haut geht
Zum 50. Geburtstag des Architekten Kim Mey haben sich seine Kinder eine ganz besondere Überraschung einfallen lassen: sie wollen ihn mit einem unerwarteten Geburtstagsgast eine Freude machen. Aus Erzählungen der Eltern wissen sie von einer Freundin, mit der ihr Vater seit vielen Jahren keinen Kontakt mehr hat. Tevi Gardiner heißt die Frau, mit der Kim als Kind aus Kambodscha geflohen ist. Die beiden kamen nach Österreich und fanden ein neues Zuhause bei Ines, Kims heutiger Ehefrau, und ihrer Mutter. Viele Jahre waren sie unzertrennlich, doch dann verschwand Tevi aus ihrem Leben.
Nun haben seine Kinder alle Hebel in Bewegung gesetzt, um Tevi ausfindig zu machen, und es gelingt ihnen mit Ines Hilfe, sie unbemerkt vom Flughafen abzuholen und ins elterliche Haus zu schleusen. Doch als Tevi den Raum betritt, reagiert Kim ganz anders als erwartet: statt sich zu freuen, begegnet er ihr äußerst reserviert, geradezu unterkühlt. Was keiner ahnte: es gibt einen triftigen Grund dafür, daß die beiden seit 25 Jahren keinen Kontakt mehr haben.
In den folgenden Tagen erfahren wir aus Gesprächen, Erinnerungen und Rückblenden den Grund für dieses Zerwürfnis. Es geht um Kims und Tevis Kindheit, ihre Flucht aus Kambodscha und die Greueltaten der roten Khmer, die die Kinder mitansehen mussten. Am Ende stellt sich heraus, daß hinter allem nicht nur eine komplizierte Familiengeschichte steht (eigentlich sogar mehrere...), sondern auch die tragische Geschichte eines politischen Flüchtlings.