Rezension

Ein Buch das zum Nachdenken anregt

Der Widerspruch - Herbert Günther

Der Widerspruch
von Herbert Günther

Bewertet mit 5 Sternen

Widerspruch ist wichtig

1963: Jonas, Britta, Reni und Robert. Jeder erzählt aus seiner Sicht die Geschichte ihres vorletzten gemeinsamen Schuljahrs. Britta ist vor fast drei Jahren aus Stralsund in den Westen gekommen, der schüchterne Robert wird zum Klassensprecher gewählt und verliebt sich in Britta. Jonas vermisst seinen an den Kriegsfolgen gestorbenen Vater. Die aufmüpfige Reni hat einen Studenten-Freund in der Stadt, der sie in eine politische Aktion hineinzieht. Die Geschichten der vier kulminieren in einem Kriminalfall, den der junge Kommissar Lembeck aufklären soll. Dabei bekommt der Kommissar selbst die Konsequenzen des Widerspruchs zu spüren, auf den die Jugendlichen gestoßen sind. Fünf Jahre vor 1968 geht es um den schwierigen Neuanfang nach der Nazizeit und um den Wert von Meinungsfreiheit und Demokratie inmitten des aufblühenden Kapitalismus. Herbert Günther hat hier einen Jugendroman geschrieben der die Leser zum Nachdenken anhält. Dieses Buch zeigt auf, wie wichtig Widerspruch ist. Nicht aus Bequemlichkeit etwas hinnehmen. Gleichzeitig wird aufgezeigt welche Auswirkungen Widerspruch haben kann. Auf das eigene Leben und auf das Leben anderer. In diesem Roman ist unser Land noch geteilt. Die Demokratie steckt in den Kinderschuhen und die neue Generation wagt es zu widersprechen. Ein Roman der die Geschichte unseres Landes erzählt und wie wichtig es ist sich einzubringen. Ich kann dieses Buch sehr empfehlen.