Rezension

Ein Buch mit guten und schlechten Momenten

Das Schicksal in Person - Agatha Christie

Das Schicksal in Person
von Agatha Christie

Bewertet mit 2.5 Sternen

Miss Marple wird nach dem Tod eines entfernten Bekannten davon überrascht, dass er sie in seinem Testament bedacht hat, allerdings nicht ohne eine Bedingung daran zu knüpfen. Sie soll ohne nähere Informationen auf eine Reise gehen und wohl eine Ungerechtigkeit aufklären. Sie hat Mr. Rafiels erst ein Jahr zuvor, während eines Urlaubs kennengelernt und sie weiß, dass er ihre Menschenkenntnis und ihren Gerechtigkeitssinn schätzt. Sie soll zur Nemesis, der Göttin des gerechten Zorns, werden. Da sind wir am ersten Punkt, der mir im Buch nicht gefallen hat, die doch recht häufigen Vergleiche mit Personen der griechischen Maythologie. Miss Marple bezeichnet sich irgendwann sogar selbst als Nemesis, das hat für mich gar nicht gepasst.

Dazu kommen noch einige Beschreibungen von Männern und Frauen, die ich absolut unnötig finde. Da ist der junge Mann, der immer Scherereien hat, schon mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist und viele Freundinnen hatte. ABER er kann ja nichts dafür, die Mädchen würden sich ihm an den Hals werfen und dass er eine Anklage wegen Vergewaltigung hatte, kam sicher nur daher, dass die Mutter auf ihre Tochter eingewirkt hat. Obwohl er sicher einiges auf dem Kerbholz hat, wird er als charmanter Halunke dargestellt und die Frauen sind es selber Schuld.

Es werden viele verallgemeinernde Bewertungen vorgenommen über "die Mädchen", "die jungen Leute" oder auch "die älteren Frauen" und das wohlgemerkt in einem der letzten Romane von Agatha Christie, der 1971 in England erschienen ist!

Das hat mir leider den Spaß an der eigentlichen Kriminalgeschichte etwas genommen.

Doch wie Miss Marple dann doch noch mit wenigen Informationen und keinem klaren Ziel einem spannenden Fall auf die Spur kommt und ihn auf ihre unnachahmliche Art und Weise löst, war natürlich genau das, was ich mir von dem Buch erhofft hatte.

Für mich ein guter Fall nach einer guten Idee, aber leider nicht gut umgesetzt.