Rezension

Ein Buch mit vielen Facetten

Die kleine Raupe und das große Wunder - Patricia Hegarty

Die kleine Raupe und das große Wunder
von Patricia Hegarty

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung zum Bilderbuch:

Die kleine Raupe und das große Wunder

 

Aufmerksamkeit:

Diesen Punkt findet ihr wie stets auf meinem Blog.

 

Inhalt in meinen Worten:

Kennt ihr die kleine Raupe Nimmersatt, die wo so viel futtern muss, damit aus ihr ein Schmetterling wird? Dann lernt doch am besten ihre kleine Schwester kennen, die kleine Raupe die allen Gute Nacht sagt, damit aus ihr ein Wundervolles Werk wird.

Da gibt es viele Tiere, die sie kennenlernen durfte, und erst als sie wirklich allen Tieren Gute Nacht gesagt hat, schafft sie es sich zu verpuppen.

Lasst ihr euch auch gute Nacht von der kleinen Raupe sagen?

 

Wie ich das gelesene empfand:

Diese kleine Raupe im Buch könnte wirklich die kleine Schwester von der Raupe Nimmersatt sein, denn bei beiden geht es um Verwandlung, bei beiden geht es darum, sich den Ängsten zu stellen und wirklich zu wachsen und sich verwandeln zu lassen, nur bei der kleinen Raupe, die ich hier im Buch treffe, geht es um eine Raupe die nicht schlafen möchte, ohne allen tschüss zu sagen.

Bzw gute Nacht. Den das ist ihr einfach ein Bedürfnis.

Das fand ich irgendwie putzig aber irgendwie erinnerte mich das Buch dann an ein Trauerbuch. Es wird zwar nicht explizit „tschüss“ gesagt sondern einfach Gute Nacht, aber ist das nicht das gleiche?

Wenn Menschen sterben, sagt man, schlafen sie, um verwandelt aufzuwachen (vor allem im christlichen Glauben gibt es die Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod). Und genau deswegen glaube ich, dass dieses Buch ein erstes Buch sein könnte, um Kindern den Tod ohne diese extreme Schwere beizubringen, ihnen zu sagen, es ist nur für kurze Zeit, es kommt noch etwas.

Das Buch endet dann mit der Verwandlung und zeigt wie der Schmetterling allen beim schlafen zusieht.

 

Putzig ist das Buch, dennoch hat es eine kleine Schwere, wenn zugleich auch eine echte Hoffnung, weil man weiß das was gutes mit der kleinen Raupe passiert.

Für ein Kinderbuch ist es aber angenehm, und ich denke, ich als Erwachsene werde durch das Buch noch einmal ganz anders angesprochen, als ich es als Kind gewesen wäre. Gerade weil ich als Kind bis zu 9 Jahren keinen Berührungspunkt mit dem Sterben hatte, das kam erst mit 9. Und als Kind hätte mich so ein Kinderbuch weniger berührt, aber heute als Erwachsene finde ich das Buch sehr angenehm, um die ersten Berührungen mit Kindern ab 3 Jahren mit dem Tod zu machen, ohne dass das Wort „sterben und Tod“ im Buch erwähnt werden.

Deswegen ist auch meine Empfehlung, im Kindergottesdienst oder im Kindergarten dieses Buch mit den Kindern zu betrachten, natürlich auch zu Hause ich kann mir aber gut vorstellen, das gerade in einer Einrichtung mit sehr vielen Kindern, dieses Buch Kinder abholen kann und ihnen, wenn sie selbst durch etwas trauriges, das sie vielleicht nicht verstehen, durchzugehen, zu begleiten.

 

Illustrationen:

Dieses Buch ist ähnlich wie die Raupe Nimmersatt aufgebaut, allerdings ist in der Mitte ein grünes Blatt, das je nachdem wo die Raupe gerade ist, immer kleiner und kleiner wird und somit für sie das Essen nicht mehr im Vordergrund steht, sondern die Gute Nacht.

Das ist Kindgerecht und sehr schön gestaltet.

 

Fazit:

Dieses Buch kann mehr sein, als man auf den ersten Blick erwartet. Es kann einfach ein normales Kinderbuch mit einem süßen Tier sein, es kann aber auch eine wirkliche Trauerbegleitung sein, das hilft mit den Kindern das ernste und schwere Thema Sterben und Tod aufzugreifen.

Bewertung:

Ich möchte der kleinen Raupe gerne vier Sterne geben. Obwohl ich das Buch genial fand, störte ich mich etwas daran, das es so ähnlich zu Raupe Nimmersatt war, obwohl es zwei völlig andere Werke sind, schade fand ich auch, dass das Buchcover in der Mitte des Blattes recht schnell sich vom Karton gelöst hatte (nicht gesamt, sondern die Kanten lösten sich irgendwann ab, das finde ich gerade in Kinderhänden, die noch nicht so sorgfältig mit Büchern umgehen, etwas schwierig.

Jedoch ist die Geschichte wirklich süß und kann Ängste nehmen und zeitgleich helfen etwas schweres zu verdauen.

Deswegen gibt es vier sehr gute Sterne.