Rezension

Ein Buch über Musik und die Macht der Psyche

Am Anfang war die Nacht Musik - Alissa Walser

Am Anfang war die Nacht Musik
von Alissa Walser

Bewertet mit 3 Sternen

"Am Anfang war die Nacht Musik" erzählt die Gesichte vom Arzt Franz Anton Mesmer und der Pianistin Maria Theresia von Paradis in Wien im Jahr 1777. Nach einem Brand im eigenen Haus erblindet die erst dreijährige Maria über Nacht. Die Eltern ziehen mit ihr von Arzt zu Arzt, doch niemand kann ihr helfen. Trotz ihrer Blindheit wird Maria eine große Pianistin, die sogar vor der Kaiserin spielen darf. Im Alter von 18 Jahren geben die Eltern Maria schließlich in die Hände von Mesmer, der die heilenden Kräfte des "animalischen Magnetismus" anwendet, doch noch immer auf die große Anerkennung seiner Arbeit wartet. Und tatsächlich stellt sich rasch eine Besserung bei Maria ein. Anfangs noch geblendet vom Licht, trainiert Maria ihre Augen und lernt sehen. Doch mit dem Sehen verliert sie das Gefühl für die Musik, klingt bald wie eine Anfängerin am Klavier.

Der Roman bezieht sich auf eine wahre Geschichte. Die Autorin versetzt sich abwechselnd in die Sicht von Mesmer und Maria (wobei Mesmer sicher den größten Teil der Geschichte erzählt). Die Sprache empfand ich als sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind sehr kurz, bestehen oft nur aus zwei oder drei Wörtern. Dialoge werden meist nur indirekt wiedergegeben. Insgesamt eine durchaus interessante Geschichte, die mich jedoch nicht ganz in ihren Bann ziehen konnte. Letztlich hat mich auch das Ende unbefriedigt zurückgelassen.