Rezension

Ein Buch zum Tatort zu lesen ist mal was anderes...

Tatort - Die Blume des Bösen
von Martin Schüller

Bewertet mit 5 Sternen

Der Kommissar Max Ballauf erhält mysteriöse Anrufe. Der Anrufer will ein Spiel mit ihm spielen um sich in gewisser Weise an ihm zu rächen. Doch Max Ballauf hat gerade eigentlich ganz andere Sorgen, er kümmert sich um die kleine Tochter seiner Cousine, da diese im Krankenhaus ist.

Ja, ich war wirklich gespannt auf diesen Krimi, zumal der "Tatort" im Fernsehen jeden Sonntag zu meinem Pflicht-TV-Programm gehört (das sonst sehr bescheiden ausfällt...). Entsprechend war ich hier also wirklich gespannt wie es klappt, die Personen sowie Situationen gut zu schildern.

Doch ich wurde hier wirklich nicht enttäuscht. Was für mich wohl ein großer Vorteil ist bzw. für zukünftige Leser auch von Vorteil wäre: wenn man die Kölner Tatort-Stammschauspieler kennt, zu denen ich das Büro-Organisationstalent Franziska Lüttgenjohann (Tessa Mittelstaedt), den Rechtsmediziner Joseph Roth (Joseph bzw. Jo Bausch - Gefängnisarzt!) sowie natürlich die Kommissare Max Ballauf (Klaus Behrendt) und Freddy Schenk (Dietmar Bär) zähle.

Wenn man diese Darsteller kennt und weiß, wie sie agieren, ihre Stimmen schon mal gehört hat, dann läuft dieser Tatort mal nicht sonntags um 20.15h auf ARD, sondern direkt während man liest im Kopf. Denn: Der Schreibstil ist sehr gut, es ist nicht sonderlich kompliziert, dafür wirklich gut ausführend geschildert, so dass man genaue Beschreibungen erhält, die wichtige Informationen nicht verschlucken, sondern gut und ohne Umschweife mitteilen.

Außerdem ist diese Geschichte auf gerade mal 157 Seiten geschrieben - und das wirklich sehr spannend. Für mich als alte Tatort-Guckerin war irgendwann klar, dass ich diesen Fall gesehen habe, dennoch habe ich mich nicht direkt an den Ausgang der Geschichte erinnert. Für mich war das Lesen wirklich spannend und interessant, denn es wurden wirklich die Dinge, wie sie im TV auch dargestellt wurden, genauso gut ge- bzw. beschrieben.

Für mich als Tatort-Fan war das mal ein interessanter Ausflug in die Lesewelt des Tatorts, vielleicht lese ich ab und an wieder mal solch ein Buch zum Tatort, denn ich wurde hier wirklich gut unterhalten, habe mich absolut nicht gelangweilt und es war wirklich spannend. Von mir gibt es dafür 5 von 5 Sternen sowie eine Empfehlung. 
Einzig und allein wurde ich beim Lesen gelegentlich hinsichtlich Franziska abgelenkt, die im Jahr 2013 einen nach ihr benannten Köln-Tatort "bekommen" hat, wer diesen heftigen Tatort (durfte nicht zur normalen Sendezeit ausgestrahlt werden!!!) gesehen hat, der weiß, welchen Gedanken ich nachgehangen war. Ich möchte hier aber nichts verraten - wer's wissen will, darf mich gerne per Nachricht kontaktieren. Dies sind einfach Szenen, die ich nie vergessen werde...