Rezension

Ein Buch zur Ergänzung der Buber-Lektüre

Begegnung - Martin Buber

Begegnung
von Martin Buber

Bewertet mit 3 Sternen

Bubers Buch "Begegnung" hält das, was der Untertitel verspricht: Es bringt "autobiographische Fragmente" über Begegnungen, Lebenseindrücke, Erfahrungen, die Martin Buber im Hinblick auf seine dialogische Philosophie bedeutsam fand. Er schreibt (S. 9): "Es geht hier nicht darum, von meinem persönlichen Leben zu erzählen, sondern einzig darum, von etlichen in meiner Rückschau auftauchenden Momenten Bericht zu erstatten, die auf Art und Richtung meines Denkens Einfluß ausgeübt haben." Für mich ist "Begegnung" eher ein Ergänzungsbuch, das man auch noch lesen mag, wenn man schon einiges von Buber gelesen hat; mit manchen Fragmenten konnte ich etwas anfangen, mit anderen nicht.

Der erste Abschnitt handelt von seiner Mutter, welche die Familie verließ, als Martin Buber noch ein Kind war. Die Beziehung zu seiner Mutter hat er mit dem Wort "Vergegnung" gekennzeichnet - allein hier gebraucht er, soweit ich sehe, dieses Wort, das in Arbeiten zu seinem Denken immer wieder auftaucht, also ob es ein Grundbegriff seines Denkens wäre.

Die weiteren Fragmente handeln u.a. von Sprache, von der Bedeutung Kants und Nietzsches für den jungen Buber, von seiner Abkehr von mystischem Erleben, von Theodor Herzl, von Bubers Begegnung mit dem Chassidismus, von seinem Gottesverständnis. Manche der Fragmente sind auch in anderen Schriften Bubers abgedruckt.