Rezension

Ein Chat-Roman

Im Pyjama um halb vier - Jakob M. Leonhardt, Gabriella Engelmann

Im Pyjama um halb vier
von Jakob M. Leonhardt Gabriella Engelmann

Bewertet mit 4 Sternen

Die 16-jährige Ballett-Tänzerin Lulu (eigentlich Luca-Luisa) ist auf der Suche nach einem Ben Schumann, denn dieser ist der beste Freund ihres Schwarms Marco und heutzutage sucht man ja nicht mehr in der eigenen Gegend, nein, sie sucht direkt auf Facebook. Doof ist nur, dass es dort gleich drei Ben Schumanns ohne Foto gibt, aber mit etwas Glück ist derjenige welche, dem sie eine Freundschaftsanfrage schickt, der richtige. Tja, oder auch nicht, denn dieser Ben wohnt in München und nicht wie erhofft in Hamburg, aber dennoch scheint er recht nett zu sein, sodass sich die Beiden "befreunden".

 

Es dauert nicht lange und die Beiden merken, dass sie sich richtig gut verstehen und über alles miteinander reden können. Sie tauschen sich über ihr Leben und ihre Familien aus, inklusive Eltern und kleiner nerviger Brüder. Zusammen wollen sie das Mysterium der Geschlechter ergründen, denn Lulu will Marco für sich gewinnen und Ben hat Probleme mit seiner Freundin Larissa. Da bietet es sich doch hervorragend an, beim anderen Rat zu holen, um endlich herauszufinden, wie das andere Geschlecht wirklich tickt. Und tatsächlich scheint sich die Beziehung zwischen Ben und Larissa zu bessern und auch Lulu kann Marco für sich gewinnen. Doch irgendwie, scheint da mehr zu sein, als nur eine "Freundschaft".

 

Als Lulu zu Weihnachten die Möglichkeit hat, ein paar Tage in München zu verbringen, will sie diese Gelegenheit nutzen, um sich endlich mal persönlich mit Ben zu treffen. Doch dieser erscheint nicht zum vereinbarten Termin und meldet sich auch anschließend nicht bei ihr. Was ist passiert? Warum wurde Lulu, die extra zu ihm nach München gekommen ist, versetzt? Ist Ben etwas passiert? Oder war sein Profil nur ein Fake?

 

 

Ein Chat-Roman! Das Buch wurde in Chat-Form geschrieben und beginnt am 22. September und endet am 23. Mai. Der Plot wurde abwechslungsreich und doch, in meinen Augen auch, überaus überraschend erarbeitet. Die Figuren wurden facettenreich in Szene gesetzt, was hier während der jeweiligen Chatnachrichten zwischen Lulu und Ben sehr gut zur Geltung kommt. Der Schreibstil wurde in typischer Jugendsprache gehalten, sprich, gerne mit Abkürzungen oder auch englischen Wendungen gewürzt. Auf Grund der eher ungewöhnlichen Schreibform, garantiert dieses Buch kurzweilige Unterhaltung mit durchaus einigen Überraschungen, gerade auf die jeweilige Sicht der Geschlechterrollen in der heutigen Zeit.