Rezension

Ein Comic ohne Bilder

Bross. Endstation Hinterhof -

Bross. Endstation Hinterhof
von Richard Wiemers

Bewertet mit 4 Sternen

Drama, Bross, Drama! Kaum hat der B(r)oss aller Detektive, der Mann, der immer im Regen steht und in die Traufe kommt, fast eigenhändig, aber zumindest wenigstens einhändig und einkeulig, beinahe ein halbes dreckiges Dutzend Mafiabosse hinter Gitter gebracht, wird er doch tatsächlich von Dezernat 12 in den Urlaub geschickt. Er! Der Mann mit Hut, er, der überall und ständig dem Verbrechen auf der Spur ist und seinen Assistenten in die Spur schickt! Doch es hilft nichts, er muss. Und so kommt, wie es kommen muss, die Rote Zora, sorry, Cora stirbt im Hinterhof und die Ehren- und Edelmänner der Stadt dürfen sich warm anziehen, denn hier kommt Bross, der Mann, der immer eiskalt badet. 

Wer schon mit dieser Art Inhaltsangabe überfordert ist, mag vermutlich das Buch auch nicht besonders, denn es ist vor allem eins: absurd-komisch, voller slapstickartiger Szenen, hardboiled überkocht und verdammt noch mal - wo sind in diesem Comic eigentlich die Bilder? Wie ein Kunstschütze platziert der Autor Wörter und Sätze ins Schwarze und schießt auch mal über das Ziel hinaus - oder war das dann doch Bross? Ganz gleich, welcher von beiden schuldig ist, wer sich auf diese Lektüre einlässt, sollte über Filme wie "Die nackte Kanone" lachen können, ohne einen Keller zu besitzen.