Rezension

Ein Debüt, das sich richtig lohnt!

Frankfurter Kaddisch - Dieter Aurass

Frankfurter Kaddisch
von Dieter Aurass

Einen historisch packenden Krimi mit Frankfurt als Schauplatz hat Dieter Aurass bei seinem Debüt vorgelegt.

Inhalt: Drei ebenso mysteriöse wie spektakuläre Selbstmorde älterer jüdischer Mitbürger geben der Frankfurter Mordkommission Rätsel auf. Der junge Hauptkommissar Gregor Mandelbaum wird aufgrund seiner jüdischen Abstammung mit den Ermittlungen beauftragt. Der an einer leichten Form von Autismus leidende, aber hochintelligente Ermittler erkennt schnell die Handschrift eines Serienkillers. Ein Tatmotiv ist für ihn und sein Team jedoch noch weit entfernt - fast ein ganzes Menschenleben.

Dieses Krimi-Debüt aus dem Gmeiner-Verlag ist wirklich gelungen. Dieter Aurass schafft es zwischen den aktuellen Morden und den dazugehörigen historischen Kapiteln, die Spannung kontinuierlich zu steigern. Außerdem erhält man in den geschichtlichen Einwürfen einen guten Einblick in das Leben der Juden.

Der Krimi weiß von der ersten Seite zu fesseln und enthält keine unnötigen Längen. Das Buch liest sich flüssig und erhält seine Würze durch seine Protagonisten. Hauptkommissar Gregor Mandelbaum, der an Autismus leidet, sprengt dabei besonders den Rahmen, weil er ein außergewöhnlicher Charakter ist. Dieter Aurass verpasst ihm eine Aura, die sich abzuheben weiß. Auch das dazugehörige Ermittler-Team ist bestens gezeichnet.

Der gesamte Krimi enthält interessante Wendungen und lässt den Leser bis zum großen Finale mitfiebern. 

Insgesamt ein Debüt, das sich abhebt vom normalen Krimi und gleichzeitig eine interessante zeitliche Dokumentation zum Judentum beinhaltet. 
Für Krimi-Liebhaber definitiv zu empfehlen!