Rezension

Ein durchaus gelungener Serienauftakt

Der 13. Brief - Lucie Klassen

Der 13. Brief
von Lucie Klassen

Bewertet mit 5 Sternen

Lila ist zwanzig Jahre alt und auf dem Weg von Hannover nach Bielefeld, um ein Jura-Studium zu beginnen. Ihr Vater, der Oberstaatsanwalt, hat ihr trotz eher schlechter Abi-Noten zu diesem Studienplatz verholfen.  Aber – Lila möchte gar nicht Jura studieren, sie bleibt spontan im Zug sitzen. Sie landet in Bochum – und bei Privatdetektiv Ben Danner. Nach einigen Startschwierigkeiten raufen sich die zwei zusammen und lösen gemeinsam ihren ersten Fall.

So unterschiedlich die Charaktere der Protagonisten auch sind, umso besser passen sie zusammen. Da ist zunächst einmal Lila, die einem anfänglich wie ein verwöhntes Töchterlein, das ausbrechen will, vorkommt. Aber Lila hat Narben auf der Seele, die so nach und nach herauskommen. Auch der ehemalige Polizist Ben Danner hat schlechte Erfahrungen im Leben gemacht und ist eher unfreiwillig als Privatdetektiv tätig.  Zusammen mit dem gut aussehenden Kriminalhauptkommissar Lenny Staschek löst er völlig unkonventionell seine Fälle. Als vierter im Bunde ist da noch Kneipenbesitzer Molle,  Bens Vermieter und gleichzeitig guter Freund, der für alle immer ein offenes Ohr und ein warmes Essen auf dem Tisch hat.

Obwohl das Buch leicht und flüssig zu lesen ist,  werden ernstere Themen, wie z. B. häusliche Gewalt sehr respektvoll behandelt. Manchmal herrscht auch ein etwas rauer Ton, der aber gut zur entsprechenden Handlung passt.  Die Schauplätze in Bochum sind allesamt authentisch beschrieben. Die Geschichte hat Spannung, Tiefe, durchaus auch Humor und war für mich ein wahrer Page-Turner.

Lucie Klassen, die in der Zwischenzeit Flebbe heißt, ist mit diesem Krimi ein tolles Debut gelungen und ich bin gespannt, wie es mit Lila und Co. weitergeht.