Rezension

ein Erfahrungsbericht und wenige Methoden, diese auch nur angerissen

Vom muskulär-faszialen Schmerz befreit! Erfahrungsbericht Einstiegshilfe in alternative Behandlungswege - Gaby Barton

Vom muskulär-faszialen Schmerz befreit! Erfahrungsbericht Einstiegshilfe in alternative Behandlungswege
von Gaby Barton

Bewertet mit 2 Sternen

Auch ich leide schon sehr lange an Schmerzen durch verhärtete Muskeln und so ist man ja immer auf der Suche nach neuen Behandlungswegen.

Gaby Barton weckt mit dem Titel große Hoffnungen und verspricht eine Einstiegshilfe in alternative Behandlungswege. Leider wurden meine Erwartungen enttäuscht. Zunächst beginnt die Autorin mit einem langen Erfahrungsbericht, wobei sie berichtet, wann die Schmerzen losgingen und welche Wege sie dann ging. Ärzte, Sport und Co. - jeder Betroffene dürfte sich hier wiedererkennen. Anhand jedes Tagebucheintrages wird dann nochmal- aus heutiger Sicht- reflektiert, was einem der jeweilige Eintrag eigentlich deutlich macht. Es folgen kurze Erfahrungsberichte anderer betroffener Menschen. Anschließend werden die "alternativen Behandlungswege" erläutert, wobei ein starker Fokus auf der Triggerpunktbehandlung (auch als Eigenbehandlung) und Liebscher-Bracht liegt. Diese Punkte nehmen relativ viel Raum ein, dennoch wird der Leser immer wieder auf das Internet verwiesen, wo er sich noch mehr Informationen holen muss.

Weitere alternative Behandlungswege betreffen das Seelenleben, die Ernährung und beispielsweise Lachyoga- also Stress reduzieren. Diese sind extrem kurz angerissen, sodass im Grunde auch eine einfache Aufzählung gereicht hätte- denn letztlich muss der Leser sich wieder selber auf Informationssuche begeben.

Ich weiß, dass es sich bei diesem Buch um einen Erfahrungsbericht handelt und dass es hier nur um die Methoden geht, die die Autorin auch selber angewendet hat. Aber ich muss als Schmerzpatient sagen: Mir war das Buch einfach zu oberflächlich und es fehlen viele weitere alternative Wege. Triggerpunktbehandlung, als auch Liebscher-Bracht Konzepte dürften für Schmerzpatienten nichts neues sein. Und wer schon in die Buchhandlung geht und ein entsprechendes Buch sucht, der wird vorher sicher auch im Internet gestöbert haben (und wenn nicht, dann wird er es nach der Lektüre müssen).

Im letzten Abschnitt geht die Autorin dann noch auf Hürden ein, wie etwa die Krankenversicherung, das liebe Geld oder die Eigenverantwortung. Diese Punkte sind auch nur angerissen und mir leider an vielen Stellen einfach zu kurz gedacht. Zwar zeigt die Autorin Möglichkeiten auf, aber als Leser bleibt fast schon das Gefühl: Wenn ich das nicht mache (Freunde nach Geld fragen, meine Wertsachen verkaufen), dass ich dann nicht alles tue, um gesund zu werden.

Positiv anzumerken ist der leichte Schreibstil der Autorin, das Buch hat sich wirklich schnell lesen lassen und ist auch relativ gut aufgebaut. Einige Themen hätte man besser sortieren können, aber das ist geschmackssache.

Alles in allem habe ich vor allem inhaltlich wesentlich mehr erwartet, immerhin heißt es ja vom "Schmerz befreit!".