Rezension

Ein Esel, ein Mann, eine Frau und auch ein Kind.

Stille Nacht -

Stille Nacht
von August Zirner

Bewertet mit 4 Sternen

Die Gedanken eines Esels zur Stillen Nacht.

Die Geschichte der Heiligen Nacht wird hier einmal anders, aus der Sicht des Esels, der die schwangere Maria trägt, erzählt. Wobei im Buch selbst keine Namen erwähnt werden. Wir folgen seinen Gedanken, vom Beginn der Reise bis zur Geburt des Kindes im Stall. Hier endet auch die Geschichte. Die Heiligen Drei Könige mit ihren Gaben und die Hirten mit ihren Tieren, wie in der bekannten Weihnachtsgeschichte, finden nicht statt.
Das großformatige Buch ist durchgehend schön bebildert, die bunten Zeichnungen illustrieren in der Mehrzahl über die beiden aufgeschlagenen Seiten. Der Text ist eher sparsam und beschränkt sich auf wenige Zeilen auf den Doppelseiten. Ich habe den Text in Teilen als etwas schwerfällig ausgedrückt, teils emotionslos, empfunden und nicht unbedingt als kindgerecht. Einige Formulierungen muss man beim Vorlesen sicher erklären, z. B. warum der Mann dem Esel auch so nachdenklich vorkommt, so wie der Esel sich selbst auch sieht. Vieles bleibt offen, Gottes Sohn wird kurz erwähnt, eher als eine Möglichkeit. Eine einfache Geschichte ohne intensiv-gläubige Inhalte. Je nach eigener religiöser Einstellung überlässt sie dem Vorlesenden Gestaltungsfreiheit und Spielraum zur Interpretation. Ich verstehe dies als Absicht des Autors und gerade das hat mir an dem Buch auch gefallen.