Rezension

Ein etwas anderes Jugendbuch

Es war einmal Indianerland - Nils Mohl

Es war einmal Indianerland
von Nils Mohl

Bewertet mit 5 Sternen

Ist es normal, dass man sich selbst ein ewiges Rätsel bleibt?

«Ich brauche ein Auto, ich brauche Geld, ich brauche Schlaf. Was ich habe, sind eine Mütze, noch fünf Tage Sommerferien, die Bohrmaschine von Edda.» Der Roman handelt von einem 17 jährigen jungen Mann, der auf der Suche nach sich selbst ist. Er wächst heran und wird mit einigen Versuchungen wie Drogen, Alkohol und Sex konfrontiert und versucht für sich den richtigen Weg zu finden. Er „Namenlos“ wohnt allein, in einer kleinen Wohnung am Stadtrand. Ein Plattenbau, alles andere ist als heimelig. Eines Tages, bei einem spontanen Gruppeneinbruch ins Freibad lernt er Jackie kennen und verliebt sich auf der Stelle in sie. Doch Jackie ist nicht die ideale Besetzung einer Schwiegertochter. Sie ist reich, verwöhnt, zickig, sehr gelangweilt und hat nicht nur ein Eisen im Feuer. Ein Garant für Probleme. Kumpel Mauser, sein ständiger Begleiter, plagen ganz andere Probleme. Sein Vater Zöllner hat seine Stiefmutter ermordet und ist seitdem auf der Flucht …

Die Geschichte wird in der Ich- Form aus der Sicht von Namenlos erzählt, einem jungen Mann, der sich mit den Problemen des Erwachsen Werdens herumplagt. Die erste große Liebe, Versuchungen des Lebens aber auch einen Mord gilt es zu verarbeiten. Manchmal ist er einsam und neigt zu Selbstgesprächen, die sehr unterhaltsam sind. Er begegnet zwei jungen Frauen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Die reiche, verwöhnte, schillernde Jackie und die bodenständige, unscheinbare Edda. Jackie ist für ihn anfangs seine Traumfrau, aber er merkt schnell, dass ihre Fassadebei näherem Hinschauen bröckelt. Edda ist eher ein Kumpel typ. Freundschaft oder Liebe?

Der Autor hat einen sehr außergewöhnlichen und skurrilen Schreibstil, der mit seinen kurzen Sätzen und Kapiteln super zur Geschichte passt. Es gibt immer wieder Zeitsprünge die aber keineswegs störend sind. Nein es werden kleine Puzzleteile hingeworfen und der Leser muss die Geschichte zusammensetzen. Allerdings lässt der Autor auch dort der Fantasie des Lesers Freiraum. Man muss grübel und analysieren, gerade das macht dieses Buch so anspruchsvoll. Trotz dieses besonderen Schreibstils lässt sich die Geschichte flüssig und schnell lesen.

Mich hat diese Geschichte sehr begeistert und ich werde es noch einmal lesen. Vielleicht entdecke ich dann noch einige verborgende Dinge, die mir beim ersten Lesen nicht aufgefallen sind. Von mir gibt es super 5 Sterne.