Rezension

Ein exzentrischer Privatdetektiv...

Tee? Kaffee? Mord! - Der Besuch des lächelnden Belgiers - Ellen Barksdale

Tee? Kaffee? Mord! - Der Besuch des lächelnden Belgiers
von Ellen Barksdale

Bewertet mit 3 Sternen

ACHTUNG! Diese Rezension bezieht sich auf das gleichnamige und ungekürzte Hörbuch, das hier leider nicht gelistet ist!

Wer hat Stuart Burlington umgebracht? Der weit über die Grenzen Earlsravens bekannte Antiquitätenhändler wurde ermordet - mit einem Samuraischwert aus seinem eigenen Laden! Nathalie und Louise suchen nach Spuren des Täters. Und diesmal haben sie prominente Hilfe: Hector Peroux, seines Zeichens erfolgreicher Privatdetektiv aus Belgien. Gemeinsam können Sie schon bald einen Verdächtigen ausfindig machen. Aber ist die Lösung des Falls wirklich so einfach? Und wie passt die alte Lady ins Bild, die sich so verdächtig benimmt?

Dies ist bereits der vierte Band der bisher 8bändigen Reihe englischer Kurzkrimis, bei Audible als ungekürzte Hörbuchfassung (4 Stunden und 22 Minuten) erhältlich. Gelesen wird das Buch von Vera Teltz, die den Vortrag ruhig und unaufgeregt gestaltet, aber durchaus zu fesseln weiß.

In ihrem von ihrer Tante geerbten Pub  / Café 'The Black Feather' entdeckt Nathalie Ames eines Tages einen Mann, der einem anderen Jahrhundert entsprungen zu sein scheint. Sehr elegant gekleidet, entspricht sein Habitus eher einer Filmfigur denn einer realen Person - und als er sich schließlich als Hector Peroux, seines Zeichens belgischer Privatdetektiv, zu erkennen gibt, glaubt Nathalie nicht an eine zufällige Namensähnlichkeit mit Agatha Christies berühmter Romanfigur.

Tatsächlich ist der Belgier ein großer Fan von Hercule Poirot, doch seine Erfolge als Privatdetektiv musste er sich selbst erarbeiten. Derzeit ist er in Earlsraven, um den Antiquitätenhändler Stuart Burlington in einer geschäftlichen Angelegenheit zu beraten. Doch dieser taucht nicht wie verabredet im Black Feather auf, so dass der belgische Privatermittler allmählich unruhig wird. Zurecht, wie sich herausstellt, denn Stuart Burlington sitzt mit durchgeschnittener Kehle in seinem Geschäft...

Dieser Krimi aus der Cosy Crime Reihe um Nathalie Ames wirkt ein wenig überfrachtet mit Ermittlern. Ich fand es zwar recht unterhaltsam, dem Ermittlerquartett - bestehend aus Hector Peroux, Nathalie Ames, ihrer Köchin (und Ex-Geheimagentin) Louise sowie dem trotteligen Dorfpolizisten - bei ihrer Arbeit zuzuhören, doch wurde mir das wiederkehrende Geplänkel um effektive Ermittlungs- und Befragungsmethoden zwischenzeitlich doch etwas viel.

Ellen Barksdale sorgt im Verlauf des Krimis wieder für einige überraschende Wendungen und Entwicklungen, so dass vermeintliche Erkenntnisse sich gerne mal als falsch herausstellten und es insofern spannend blieb. Allerdings wurde mir hier der berühmt-berüchtigte Kommissar Zufall doch etwas zu viel bemüht.

Hinsichtlich der Entwicklung von Nathalies Privatleben gibt es diesmal nur wenig Neues. Zwar ist sie hin- und hergerissen, ob sie sich nun endlich von den alten Möbeln ihrer Tante trennen soll oder nicht, doch trauert sie weder ihrer alten Liebe Glenn nach noch gibt es hier irgendwelche Anzeichen einer neuen amourösen Geschichte - wie es nach dem vorherigen Band der Reihe eigentlich zu erwarten gewesen wäre.

Insgesamt eine etwas schwächere Folge der Reihe, doch trotzdem durchaus unterhaltsam für zwischendurch. Ich jedenfalls habe Lust auf weitere Fälle aus Earlsraven!

© Parden

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Bisher in der 'Tee? Kaffee? Mord!'-Reihe gehört sind:

  1. Der doppelte Monet
  2. Die letzten Worte des Ian O'Shelley
  3. Die blauen Pudel des Sir Theodore
  4. Der Besuch des lächelnden Belgiers