Rezension

Ein Fall von viel Lärm um Nichts

Ein Schuss im Schnee -

Ein Schuss im Schnee
von Michael Innes

Bewertet mit 3 Sternen

Dieses Buch ist der 6. Band der Inspector Appleby-Reihe und mein erster Versuch mit diesem Autor.

Belrive ist voll von Verwandten des derzeitigen Besitzers Sir Basil Roper, der das Haus und das Anwesen verkaufen will: seine Neffen Wilfred und Cecil, sein Bruder Hubert und dessen Neffe Geoffrey, seine Schwester Lucy, seine Cousine zweiten Grades Anne sowie ein Arzt, zwei örtliche Industrielle und verschiedene Bedienstete... und später noch Appleby.

Während eines Partyspiels kommt es zu einem fast tödlichen Unfall und einem weiteren Anschlag, bei dem ebenfalls ein Gast verletzt wird. Inspektor Appleby, eigentlich auch als Gast geladen, bleibt nichts anderes übrig, als sich der erforderlichen Ermittlungen anzunehmen. Im Verlauf kommt es zu vielen Wendungen, da der Autor jeden Gast durch Appleby penibel unter die Lupe nehmen lässt. Und das ist auch mein Kritikpunkt, denn durch das endlos erscheinende Durchspielen der möglichen Täterschaft jedes Gastes und Bediensteten geht die Spannung, das Tempo und die Lust weiterzulesen nach und nach verloren. Also musste ich mich bei einigen Passagen schon sehr bemühen, schließlich wollte ich ja auch wissen was Appleby letztlich herausfindet.

Die gesamte Geschichte bis hin zur dann doch überraschenden Aufklärung der Begebenheiten, war mir aber zu weit schweifend erzählt und hatte keinen wirklichen Höhepunkt. Und so war es für mich auch, wie durch den Ich-Erzähler am Ende des Buches festgestellt: Ein Fall von viel Lärm um Nichts. Ich finde das beschreibt diesen Krimi ganz gut.

Fazit: Auch wenn dieses Buch mich jetzt nicht vollends überzeugen konnte, würde ich Appleby in einem neuen Fall durchaus noch mal eine Chance geben. Bis dahin spreche ich hier dennoch eine Empfehlung aus und bewerte diesen Serienband mit aufgerundeten 3 von 5 Sternen.