Rezension

Ein fantastisches Science-Fiction-Abenteuer mit tollen Illustrationen

Lerchenlicht - Philip Reeve

Lerchenlicht
von Philip Reeve

Da ich mit der Mortal Engines-Reihe des Autors soviel Spaß hatte, wollte ich auch andere Werke vom ihm lesen. Bei einem Bibliotheksbesuch fiel mir dann Lerchenlicht in die Hände, welches mich nicht nur mit seinem sehr originellen Cover und dem fast schon quadratischen Buchformat ansprach, sondern auch mit seiner spannenden Kurzbeschreibung. Riesenspinnen? Eine Villa im Weltall? Rettung des Weltalls? Hier war klar, das ich dieses Buch unbedingt lesen musste. 

 

Schon das Aufschlagen des Buches war eine Sensation, da man das Vorsatzpapier mit kleinen Werbebildern versehen hatte. Für den deutschen Markt wurden diese zwar nichts aus dem Englischen übersetzt, aber aufgrund der dazugehörigen Illustrationen konnte man sich denken um was es geht. Als ich diese fertig bestaunt hatte, machte ich mich auf zur Villa Lerchenlicht, in welcher ich erst einmal Art und Myrtle kennenlernte, welche zusammen mit ihrem Vater dort lebten. Klingt erst einmal recht simpel, doch zu meiner Überraschung wurde ich von dem ungewöhnlichsten Raumschiff verblüfft, das ich je erlesen durfte.

 

Doch meine Verblüffung hielt lange an, da ich bereits ein paar Seiten später mit einer Riesenspinne konfrontiert wurde, welche mit ihren mitgebrachten anderen Spinnen, die Villa komplett verwob und es die Geschwister nur knapp schafften daraus zu entkommen. Was dann passierte, war wohl mit eines der unglaublichsten Abenteuer ,das ich je erlesen durfte. Das lag vor allem daran, zu welcher Zeit das Buch spielte. Hier hatte Isaac Newton nämlich erst vor geraumer Zeit herausgefunden, was es mit der Erdanziehung auf sich hatte. Beruhend auf dieser Basis erschufen Wissenschaftler und Ingenieure die ersten Raumschiffe und schafften es dadurch so gut wie alle Planeten des Weltraums zu bereisen und zu besiedeln. Klingt das nicht toll?

 

Auf meinem Abenteuer lernte ich nicht nur die verschiedene Planeten kennen, sondern auch deren mal bekannte und mal unbekannte Bewohner. Darunter auch Piraten, welche der Schrecken des Weltraums waren, doch gleichzeitig eine traurige Vergangenheit hatten. Egal ob Charakteren, Orten, Tieren oder Gegenständen, Philip Reeve schaffte es allem Leben einzuhauchen und sie mit viel Liebe zum Details in die Geschichte einzubauen. Noch immer muss ich an die Staubsaugerschweine oder Windwale denken, welche nicht nur unterhaltsam waren, sondern in mir den Wunsch weckten, sie einmal wirklich zu treffen. 

 

Dieser Wunsch wurde mir sogar teilweise gewährt, denn im gesamten Buch befanden sich zahlreiche Illustrationen von David Wyatt, welche dem Buch zusätzlich Pfiff gaben. Es war toll, die eigenen Vorstellungen von etwas mit dem zu vergleichen was man illustriert vorfand. 

 

Schreibtechnisch gefiel mir das Buch ebenso, da nicht nur die unterschiedlichen Persönlichkeiten stets gut hervorgehoben wurden, sondern auch die Vielfalt der Ideen. Es war spannend, unterhaltsam und zwischendurch sogar sehr gefährlich, weswegen ich die Altersempfehlung mit 12 Jahren sehr gut nachvollziehen kann. Wer es dann aber liest, hat wohl einen unvergesslichen Buchmoment.

 

Dieses Science-Fiction-Abenteuer für Kinder und Jugendliche raubte sogar mir, als Erwachsene, den Atem. Die packende Handlung, gemischt mit den tollen Charakteren und Wesen, wurde nur noch dadurch übertrumpft, dass man den Weltraum völlig neu kennenlernte und sogar eine neue Version seiner Entstehung erfuhr. Zusammen mit den Illustrationen von David Wyatt wurde ich in eine tolle Welt gezogen, die mich stellenweise echt sprachlos machte. Ein wirkliches Lese-Highlight.