Rezension

Ein fesselnder Episodenroman

Sklavin und Königin - Alexander Röder, Karl-Ulrich Burgdorf, Friedhelm Schneidewind

Sklavin und Königin
von Alexander Röder Karl-Ulrich Burgdorf Friedhelm Schneidewind

Bewertet mit 4.5 Sternen

Für Kara Ben Nemsi geht das Abenteuer weit. Die Kämpfe mit dem Schut und Al-Kadir liegen gerade hinter ihm, da trifft er in der Wüste auf Sklavenhändler. Da sich unter den bedauernswerten Mädchen auch eine Europäerin befindet zögert er nicht sie alle zu befreien. Nur wenige Monate später trifft er die Niederländerin Marijke van Beverningh wieder und schließt sich ihr an, um den Sklavenhändlern ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Mit von der Partie sind natürlich Hadschi Halef Omar, Sir David Lindsay und der Magier Haschim. Die Jagd führt die Freunde tief in die Wüste und darüber hinaus. Und Kara Ben Nemsi wird erneut mit beunruhigenden Phänomenen konfrontiert, bei denen er sich weiterhin hartnäckig weigert sie als Magie zu bezeichnen. Diese Haltung bringt ihn allerdings in Schwierigkeiten.

Ein Episodenroman aus der Welt des „Magischen Orients“, der den Leser von der ersten bis zur letzten Seite fesselt. Als Sonderband lässt er sich losgelöst von den anderen Zyklen lesen und gibt Neueinsteigern einen guten Eindruck davon, was sie in der Hauptserie erwartet. Bekannte Charaktere aus dem Karl May-Universum – und ich meine das ganze Karl May-Universum, vom kompletten Werk bis zu Adaptionen – bis zu Zeitgeschichte und humorvollen Anspielungen auf Zeitgenossen des Abenteuer-Autors sowie andere Abenteuerklassiker. Bis ins kleinste Detail genial konzipiert!

Die vier Episoden sind von unterschiedlichen Autoren verfasst und schließen in sich einen Abenteuerabschnitt ab bis schließlich mit einem Nachwort das ganze Abenteuer seinen Schlusspunkt findet. Die Schreibstile unterscheiden sich voneinander, doch es gibt nie einen Bruch, der den Leser in seiner Lektüre stört. Der Geist Karl Mays wird von jedem aufgenommen und ausgesponnen.

Nicht ganz so gut gelungen ist die Umsetzung von Mays belehrenden Abschnitten. Dessen leichte Hand diese Abschnitte fast spielerisch zu verweben, wenn auch manchmal zu ausufernd, fehlt hier. Diese eingestreuten Phrasen wirken hier störend, zu gewollt und zu hart aufgesetzt. Das ist schade, denn ohne sie wäre es ein Buch mit vollen 5 Sternen!

So bleiben 4 ½ für ein geniales Buch! Ich hoffe, dass es nicht der letzte Sonderband von Karl Mays magischem Orient bleiben wird!