Ein fesselnder Kriminalroman mit düsterer Atmosphäre
Bewertet mit 4 Sternen
Das düstere Cover von "Die Sehenden und die Toten" fängt die Atmosphäre des Kriminalromans perfekt ein und weckt sofort das Interesse der Lesenden. Die Gestaltung mit dem Fachwerkhaus im Wald und den Vögeln hinter einem türkisen Farbfilter vermittelt eine unheimliche und bedrohliche Stimmung, die neugierig auf die Geschichte macht.
In dem Buch wird die erfahrene Mordermittlerin Carla Seidel mit einem verstörenden Mordfall konfrontiert: Der 18-jährige Justus Liebermann wird tot aufgefunden, seine Augen durch Spiegelscherben ersetzt. Während Carla sich auf die Ermittlungen konzentriert, wird auch ihr persönliches Leben und das ihrer hochsensiblen Tochter Lana in die Geschichte eingewoben.
Der Schreibstil von Sia Piontek ist packend und atmosphärisch. Die Geschichte wird flüssig erzählt, und die präzisen Beschreibungen ermöglichen es den Lesenden, sich gut in die Handlung hineinzuversetzen. Besonders gelungen sind die zahlreichen Gesprächsdialoge, die die Geschichte lebhaft wirken lassen.
Die Charaktere, allen voran Carla und Lana, sind authentisch und vielschichtig dargestellt. Man kann sich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen. Trotz einiger fragwürdiger Handlungen von Carla, wie beispielsweise ihre offensiven Umgangsformen in bestimmten Situationen, bleibt sie als erfahrene Ermittlerin glaubhaft und interessant.
"Die Sehenden und die Toten" ist ein fesselnder Kriminalroman, der mit seiner packenden Handlung, authentischen Charakteren und düsteren Atmosphäre überzeugt und besonders interessant für Leser:innen, die solch ein Ambiente mögen. Ich kann dieses Buch sowohl eingefleischten Fans des Genres als auch Neueinsteigern empfehlen.