Rezension

Ein flottes Krimi-Debüt

Elbsirenen: Morinos erster Fall - Jelka Dieckens

Elbsirenen: Morinos erster Fall
von Jelka Dieckens

Dieser Krimi beginnt ungewöhnlich: nämlich mit einer heftigen Sex-Szene, die so gar nichts mit der Handlung zu tun zu haben scheint, außer, dass der männliche Part der leitende Kommissar dieser Mordermittlung sein wird.  .

Der gefeierte Schlagerstar Harry wird tot in seinem Hamburger Loft aufgefunden. Das anfängliche Bild vom umjubelten Star, der allseits beliebt war, bekommt recht schnell derbe Risse. Die Familie, die Manager (der aktuelle und der geschasste) und mehrere Frauen zeichnen ein ganz anderes Bild: Harry, das Ekel, der seine Umgebung ständig mit Klagen eindeckt.

Ist hier das Mordmotiv zu finden?

Warum verhält sich Harrys Bruder Siggi so seltsam?

Oberkommissar Francesco Morino und Bea Hinrichs haben alle Hände voll zu tun, Licht ins Dunkel zu bringen.

Erzählstil/Spannung:

Der Krimi wird mehrmals durch heftige Sexszenen unterbrochen, die meiner Meinung nicht unbedingt nötig sind, weil sie die eigentliche Krimihandlung keinen Millimeter weiterbringen.

Zu Beginn sind die Ermittlungen nicht rasend spannend, doch allmählich steigert sich die Spannung bis zu einem ziemlich unerwarteten Ende.

 

Der Krimi liest sich leicht und flüssig. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ein wenig gekürzt wurde. Einige Szenen laufen wie im Zeitraffer ab und werden durch viele Nebenhandlungen überdeckt. Einige Seiten mehr, hätten der durchaus interessanten Story gut getan.

Charaktere:

Oberkommissar Francesco Morino ist Hanseat mit italienischen Wurzeln und einer erotischen Ausstrahlung, der einige Frauen recht bald erliegen. Selbst die Ehefrau des Tatverdächtigen macht ihm eindeutige Avancen. Warum er zu Beginn des Krimis seinen Beruf verleugnet und sich als Arzt ausgibt, wird nicht weiter erläutert. Mangelndes Selbstbewusstsein kann es ja wohl nicht sein. OK, er will keine Dauerbeziehung, aber das lässt sich doch auch anders darstellen.

Als Ermittler macht er eine gute Figur und ist von einem loyalen Team umgeben. Das gefällt mir, dass die Polizistin diesmal keine kaputten Typen sind sondern Menschen mit Schwächen, Ecken und Kanten.

Bea Hinrichs ist mit Leib und Seele Polizistin, was sich in ständigem Knatsch mit ihrem Freund Yannick wiederspiegelt. Yannick will ein Heimchen am Herd, Kind und Haus. Der Heiratsantrag ist irgendwie verhunzt und Bea überlegt, was außer zügellosem Sex, sie noch verbindet. Interessant ist die Verbindung Bea und Lena.

Lena, auch Leandra genannt, ist ein aufstrebender Schlagerstar, der vom Mordopfer diffamiert wurde. Doch das ist nicht das einzige Problem mit dem sich die junge Frau herumschlagen muss. Ihr Manager war einst jener von Harry, bis die Zusammenarbeit im Streit auseinanderging.

Fazit:

Ein flottes Erstlingswerk mit sympathischen Protagonisten.