Rezension

Ein Frisör hats schwör! Außer Seniorin Leah Page hat ein Wörtchen mitzureden

Zu Tode frisiert -

Zu Tode frisiert
von Kiki Lion

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Inhaltsangabe:
Ohne dass jemand etwas mitbekommen hat, wird mitten in Millies Friseurladen ein Mann ermordet, erdrosselt mit dem Kabel der Haarschneidemaschine. Inspector Dowling verdächtigt mangels anderer (und wohl auch mangels Verstand) direkt mal die Friseurin selbst. Die fragt Leah Page um Hilfe, wozu die Hobbyermittlerin sich nicht zwei Mal bitten lässt und natürlich sind auch Betty und Ruth, Leahs Freundinnen, mit von der Partie. Nachdem sie erst einmal herausgefunden haben, wer der nicht in Old Alley Town ansässige Tote überhaupt ist, tut sich eine Spur nach der anderen auf und es stellt sich heraus, dass das Opfer ein echter stinkstiefeliger Geizkragen war, der mehr als nur ein paar Feinde hatte. Der Inspector lässt Leah notgedrungen (sie hat ihn in der Hand) mitermitteln. Die hat nebenbei noch Familienprobleme mit ihrer Tochter am Hals und steht zudem kurz vor der Aufklärung, wer denn nun ihr heimlicher Verehrter Booklover72 ist. Ganz schön viel Trubel für eine Frau in den Siebzigern. Zum Glück bringen ihre beiden Wellensittiche Mr. Welli und Peachy Leah zwischendurch immer wieder auf andere Gedanken.

Mein Eindruck:
Nachdem ich Band 2 super schnell weggelesen habe war klar, dass ich mir sofort und nahtlos Band 3 einverleiben werde. Schon allein, weil ich endlich wissen wollte, wer dieser mysteriöse Booklover72 ist (und so viel kann ich verraten: jetzt weiß ich es!). Mir gefällt, dass es immer dieselben Personen sind, die hier eine Rolle spielen, dass aber auch immer jemand neues dazu kommt. So wird es nicht langweilig und man lernt so nach und nach gefühlt ganz Old Alley Town kennen. Ich muss sagen, dass sich mittlerweile Betty, eine von Leahs Freundinnen, für mich als klarer Favorit herausgespielt hat. Ich mag ihre umwerfend direkte und staubtrockene Art sehr. Nicht warm werde ich hingegen mit Inspector Dowling, der für meinen Geschmack auch deutlich zu überspitzt dargestellt ist. Das ist mir deutlich to much und ich würde mir wünschen, dass er ein bisschen runterkommt. Er darf gerne eine Arschgeige bleiben, das bringt Pfeffer in das Ganze. Für mich kommt er aber immer mehr wie zwei Personen in einer rüber, weil er seine Art ständig ändert. Das finde ich ein Stück weit anstrengend und unglaubwürdig. Natürlich sind auch Peachy und Mr. Welli, Leahs entzückende Wellensittiche, mit von der Partie und sorgen für so manchen Lacher. Der Schreibstil ist wie gewohnt sehr ansprechend, ich rausche durch das Buch, fühle mich durchweg kurzweilig unterhalten und hatte am Ende direkt Lust auf Band 4 (der erscheint aber wohl erst nächstes Jahr). Fazit: Rundum gelungen und wirklich cosymäßig unterhaltsam. 4/5 Sterne.