Rezension

Ein gefährlicher Ausflug in die Welt der Medizin und Pflanzenkunde

Giftgrün - Bettina Plecher

Giftgrün
von Bettina Plecher

Eine Vergiftung steht im Mittelpunkt dieses Kriminalromans der Autorin Bettina Plecher. Professor Gabor Nader hat anscheinend als Hobbykoch und Liebhaber edler Speisen die Bärlauchpflanze mit der der Herbstzeitlosen verwechselt und zeigt Vergiftungserscheinungen, die ihn zunächst auf die Intensivstation der Klinik führen, in der er selbst seit einigen Monaten arbeitet, und dann scheinbar zu seinem Tode führen, ohne dass ihm einer seiner Kollegen oder Kolleginnen helfen kann. Frieda May ist ihrem Doktorvater Nader mit etwas zeitlichem Abstand an die Klinik nach München gefolgt und muss nun hilflos mit ansehen, wie er stirbt. Gemeinsam mit ihrem Mitbewohner Quirin Quast, einem alten Freund von Nader, versucht Frieda herauszufinden was genau am Abend vor Naders Einlieferung in die Klinik geschehen ist, denn scheinbar hatte dieser Besuch. Sowohl Frieda als auch Quirin vermuten, dass jemand dem Professor das Gift verabreicht hat. Mögliche Täter und Motive finden sich sowohl im Umfeld der Klinik als auch in der Vergangenheit Naders mehr als genug und Frieda wird vorsichtig, als sie Dinge über die alte Freundschaft von Quirin, Gabor und einer gewissen Lisa erfährt. Aber ist die Lösung des Falles wirklich so einfach?

Von Anfang an weiß hier der Leser, dass Professor Nader vergiftet wurde und womit. So fällt es leicht den Hobbyermittlern bei ihrer Suche nach dem Motiv und dem Täter zu folgen. Mit einer herrlichen Leichtigkeit siedelt die Autorin diese Geschichte in einer Münchener Klinik an und lässt dabei nicht die typische bayrische Lebensart außer Acht.

Ihre Charaktere zeichnet die Autorin sehr genau und sicher ist hier für jeden Leser ein Kandidat dabei, dem er mehr oder weniger zugetan ist. Hier hat jeder seine Stärken und Schwächen und vor allen Dingen seine Geheimnisse. Mir persönlich haben vor allen Dingen die verschwiegene Art von Quirin Quast und seine Gedankengänge gefallen. Ich bin mir jedoch sicher, dass hier jeder Leser seinen eigenen Favoriten finden wird.

Die Geschichte schreit förmlich nach einer Fortsetzung, denn sie ist zwar in sich abgeschlossen, aber die Verbindungen der Protagonisten untereinander bieten noch viel Raum für neue Fälle im Klinikalltag und darum herum.

„Giftgrün“ ist ein gefährlicher Ausflug in die Welt der Medizin und Pflanzenkunde und dabei auch ein wahrhafter Genuss.

Copyright © 2013 by Iris Gasper