Rezension

Mehr Unterhaltung als Spannung

Giftgrün - Bettina Plecher

Giftgrün
von Bettina Plecher

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Die junge Ärztin Frieda May folgt ihrem Doktorvater Georg Nader, in den sie auch ein bisschen verliebt ist, an die (fiktive) Münchner Eisbachklinik. Doch schon am 1. Tag wird Nader selbst mit Vergiftungssymptomen in die Klinik gebracht. Hat der Hobbykoch etwa Bärlauch mit den giftigen Blättern der Herbstzeitlosen verwechselt? Frieda May und ihr Mitbewohner, der Toxikologe Quirin Quast, glauben nicht daran. Als Nader am 2. Tag tot ist und die Polizei keinerlei Ermittlungen aufnimmt, suchen Frieda und Quirin auf eigene Faust nach Hinweisen. Schon bald wird klar, dass Nader mehr Feinde an der Klinik hatte, als gut für ihn war…

 

Meine Meinung:

Der Debütroman von Bettina Plecher ist ganz unterhaltsam geschrieben und wartet hin und wieder mit einer Prise Humor auf. Die Handlung ist gut durchdacht und perfekt in den Klinikalltag eingepasst. Sehr realistisch werden die Klinik, die verschiedenen Ärzte und Schwestern, ihre Verbindungen und Intrigen beschrieben. Die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet, teils sympathisch, teils weniger sympathisch, alle mit Ecken und Kanten, und wirken sehr authentisch. Unterstützt wird dies noch durch wenige wohldosierte Häppchen des Münchner Dialekts, die auch für Nichtbayern  verständlich sein sollten.

Mir persönlich kamen für einen Krimi die Ermittlungen etwas zu kurz bzw. schienen mir teilweise zu halbherzig und planlos. Einiges war schnell zu durchschauen, doch kann der Roman auch mit Überraschungen punkten. An Spannung hätte es ruhig etwas mehr sein dürfen, ein paar brenzlige Situationen mehr hätten nicht geschadet.