Rezension

Ein gelungener Reihenauftakt

Mord und Limoncello -

Mord und Limoncello
von Elizabeth Horn

Bewertet mit 4 Sternen

Das Abendessen, das Charlotte und Jens Stutz anlässlich ihres 20. Hochzeitstages im Luxushotel Bianchi am Gardasee einnehmen, endet ganz anders als geplant: Jens, ein äußerst korrekter, um nicht zu sagen pingeliger, Kriminalbeamter liegt erschossen im Keller des Hotels.

 

Charlotte muss erkennen, dass der Aufenthalt in Limone nicht ausschließlich einem Urlaub gedient hat, sondern einer geheimnisvollen Recherche.

 

Ist Jens hier jemandem zu nahe gekommen? Nicht nur Charlotte stellt sich diese Frage, sondern auch Commissario Fabio Angelotti, der von den grünen Augen der Witwe hingerissen ist ...

 

Meine Meinung:

 

Ich habe schon einige Krimis gelesen, die rund um den Gardasee spielen. Dieser hier hat mir am besten gefallen. Zwar ist es nicht ganz glaubwürdig, dass sich der Commissario und die Witwe über die Ergebnisse der Ermittlungen austauschen, aber es ist ja nur ein Kriminalroman.

 

Die Figuren sind sehr gut angelegt. Man kann sogar dem Täter nicht wirklich böse sein.

Der Schreibstil ist locker und leicht, so wie es sich für einen Urlaubskrimi gehört. Hin und wieder blitzt ein wenig schwarze Humor durch:

 

Am nächsten Tag probiert Charlotte in einer Boutique ein schwarzes Kleid, weil sie ja nur bunte Kleidung im Urlaubskoffer hat. Die Verläuferin berät und meint:

 

„Si Signora, die Form ist gut für Sie. Ist Kleid für Frau mit bella figura, aber Schwarz? Nein wirklich“ Sie sind eine Frau, die Farbe braucht. Frohe Farben. Da ihre Bluse, die ist gut.“

 

„Aber ich bin Witwe“ Nun hatte sie das schreckliche Wort wirklich gesagt. „Ich kann nicht herumlaufen wie ein Papagei“

 

Oh, sie sind so jung! Wie lange schon?“

 

„Seit gestern Abend gegen 22 Uhr“

 

Gut gefällt mir, das der Commissario kein Macho ist, sondern seine junge Kollegin fördert. Außerdem mag ich es, wenn historische Tatsachen und/oder Ereignisse in einen Krimi eingeflochten sind, die Auswirkungen in die Gegenwart haben.

 

Wir erfahren auch einiges aus Angelottis Privatleben, das nach einer Enttäuschung wenig Aufregendes zu bieten hat. Schmunzeln musste ich auch, als der Commissario seiner ehemaligen Lehrerin einen Besuch abgestattet hat und sich dabei wieder in seine Schulzeit zurückversetzt gefühlt hat.

 

Ein krönender Abschluss ist das Rezept von Mamma Angelottis Spaghetti Carbonara.

 

Fazit:

 

Ein gelungener Reihenauftakt in schöner Umgebung, dem ich gerne 4 Sterne gebe.