Rezension

Ein Genuss-Bilderbuch mit Schwächen

Zu Gast am Gardasee -

Zu Gast am Gardasee
von Christine der Pahlen

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

„EINE KULINARISCHE REISE WIE KEINE ANDERE! In Zu Gast am Gardasee werden die besten und charmantesten kulinarischen Schätze dieser idyllischen Region gezeigt, begleitet von den Lieblingsrezepten der Einheimischen. Von malerischen Osterien bis hin zu Gourmet-Restaurants werden die verlockendsten Lokalitäten vorgestellt. Das Beste daran: die authentische Küche des Gardasees findet dank der Originalrezepte Platz im eigenen Zuhause. Am Ende eines jeden Kapitels werden exklusive Geheimtipps vorgestellt, die einen Aufenthalt am Gardasee unvergesslich machen. Versteckte Gassen, romantische Plätze am Seeufer und die faszinierende Welt einheimischer Manufakturen, wo traditionelles Handwerk auf moderne Innovation trifft, kann mit diesem Callwey Buch bewundert werden.

„Zu Gast am Gardasee“ ist für alle, die das Dolce Vita lieben und die Schönheit des Gardasees auf eine ganz besondere Art erleben möchten.“

 

Welch wahrlich schönes Buch! Der Leser darf sich hier in gewohnt schöngeistlicher Manier den kulinarischen Highlights rund um den Gardasee erfreuen. Der Callwey-Verlag führt seine Buchreihe gekonnt mit diesem Leckerbissen fort. Nach einem liebevollen Vorwort von Christine Gräfin von der Pahlen geht dann die Reise rund um den Gardasee los. Wir besuchen im Buch den Norden, den Osten, den Süden und abschließend den Westen. Zu guter Letzt gibt es noch ein paar Städtetrip-Vorschläge. Die jeweiligen Regionen werden kurz und bündig aber dennoch liebevoll vorgestellt bis es dann zu den kulinarischen Vorschlägen geht. Diese sind wieder gespickt mit jeder Menge Rezept-Ideen bzw. Rezepten, die das Lokal als Highlight so besonders machen. Viele Rezepte hier, das sei klar gesagt, sind teilweise recht schwer, wirklich schwer, nachmachbar. Warum? Es bedarf entweder sehr speziellen Zutaten die man nur über Umwege bekommt oder man benötigt sehr spezielles Werkzeug dafür ider muss sehr viel Zeit einplanen. Für jeden Anspruch ist also etwas dabei. Was aber dennoch beim genauen durchlesen der Rezepte stört, sind die Grammatik-Fehler aber vielmehr, dass einige Kochschritte nicht ganz genau erläutert werden. Ein Beispiel: auf Seite 44/45 wird eine Fischvariation vorgestellt mit entsprechendem Bild. Schritt drei und vier sind einfach nicht ganz klar und deutlich niedergeschrieben wie man denn dann mit der weißen Riesenforelle nun richtig umgehen solle, auch ist die Beerensauce auf dem Foto als festes Gel sichtbar. Im Rezept steht aber rein gar nichts von andicken oder gelieren. Mit einfachem aufkochen ist es bei Beeren nicht getan. Auch gibt es Fleischgerichte bei denen weder die richtige (Raum/Koch)Temperatur benannt wird oder eben wie es innen aussehen soll. Hirschfilet kann da sehr schnell zur trockenen Schuhsohle werden wenn man diese Diva nicht richtig im Blick hat! Kurzum: es gibt hier einige Rezepte die auf den Fotos grandios aussehen (wie man es eben aus der sehr hochwertigen Küche kennt) aber beim Eigenversuch zu Hause wohl gründlich schief gehen werden. Da ist dann das Erfolgserlebnis schnell verpufft. Aber wenn man all dies hinten anstellt, ist dieses Buch doch einfach ein purer Genuss. Die Bilder vom Gardasee entschädigen schnell und versöhnen, bringen Reiselust auf und ja, man meint die Zitronen wirklich durch die Buchseiten zu riechen. Der Gardasee ist kulinarisch äußerst vielseitig aufgestellt und bietet wirklich für jeden Geschmack etwas. Dass dann auch noch die Gegend so ein wahr gewordener Traum ist, setzt dem ganzen die Krone auf. Man scheint nicht drumherum zu kommen, den Gardasee zu besuchen und sich kulinarisch verwöhnen zu lassen anstatt hier selbst drauf los zu kochen. Dieses Buch ist jedenfalls ein wunderbarer Anreiz für eine Reise dorthin aber mit so einigen Kochbuch-Schwächen. 4 von 5 Sterne hierfür!