Rezension

Ein großes Abenteuer für den kleinen Stichkopf

Stichkopf und der Scheusalfinder - Guy Bass

Stichkopf und der Scheusalfinder
von Guy Bass

Bewertet mit 5 Sternen

Er nennt sich Stichkopf. Und ist gar kein grausames Ungeheuer. Tatsächlich beschützt er die Menschen vor dem Wahnsinn, der aus dem Labor des Professors auf Burg Grottenow seit Jahren entschlüpft.

Der Professor hatte ihm diesen Namen gegeben, doch das liegt schon viele Jahre in der Vergangenheit. Seither lebt Stichkopf im Verborgenen und beobachtet den Professor aus sicherer Entfernung, wenn dieser weitere neue Wesen erschafft und sie ins Fast-Leben schickt. Zu oft passieren dabei Unfälle und die Ungeheuer sind wahre Schreckensgespenster, denn sie leiden unter Werwolf-Mutationen oder Vampirismus. Stichkopf gibt diesen Wesen dann ein geeignetes Gegenmittel und mit einem Mal sind diese Monster gar nicht mehr so schrecklich. Leider kann der Professor das Experimentieren nicht lassen und erschafft immer weitere Ungeheuer. So auch das Wesen, mit dem die Geschichte beginnt.

Zeitgleich rollt auf dem Marktplatz in Rafferskaff, Einwohnerzahl 665, eine Zirkusshow auf den Platz. Der gruselige Schadalbert Scheusalfinder hat ein paar Prachtexemplare seiner Sammlung mitgebracht, doch diese wirken auf die Zuschauer nur sehr wenig Angst einflößend. Glücklicherweise vernimmt Scheusalfinder exakt in diesem Moment den Schrei eines neu erweckten Ungeheuers, das aus der Burg von Grottenow stammt, genau aus dem Labor des Professors. Wenn Scheusalfinder diese Monster in seiner Show hätte, würden die Besucher sicher Schlange stehen, um seine Mutationen zu bewundern.

"Stichkopf und der Scheusalfinder" ist ein Buch, das nicht nur Kindern ein wahres Lesevergnügen verspricht, denn auch der erwachsene Leser wird in diesem illustrierten, zeitgleich aber auch spannenden Abenteuer des kleinen Wesens Stichkopf, Begeisterung und perfekte Unterhaltung finden. Schon das Cover ist ein wahrer Blickfang, doch das ist noch nichts im Vergleich zu den vielen, gruselig schaurigen Zeichnungen, die sich auf den Seiten verstecken und die Geschichte um den kleinen Stichkopf malerisch unterstützen. Die ganze Aufmachung des Buches weist bereits auf ein fantastisches Abenteuer hin, die schwarzen Ränder am Buchrand und die dunklen Anzeigen zu Beginn eines jeden neuen Kapitels machen deutlich, wie viel Aufwand in dem Werk steckt.

Der kleine Stichkopf ist schon ein wenig merkwürdig und zunächst nur schwer greifbar. Seine Beweggründe für sein ganzes Verhalten ergeben sich erst im Verlauf der Geschichte, die sich langsam aufbaut und für den jungen Leser verständlich und in einem angemessenen Tempo geschildert wird. Die wahren Gedanken des Bösewichts Scheusalfinder bleiben zu Beginn noch ein wenig verborgen und werden erst nach und nach deutlich. Stichkopf hingegen muss erfahren, wie er plötzlich einen Freund an seiner Seite hat, der ihm hilft und ihn bedingungslos unterstützt. In dem neuesten Geschöpf des Professors findet er seinen „BESTETE Freund aller Zeiten“, obwohl er das zunächst gar nicht möchte. Doch nach und nach muss Stichkopf sich eingestehen, dass diese neugewonnene Freundschaft, nach Jahren der Einsamkeit, zu einem Teil von ihm geworden ist.

Fazit: Mit dem Werk "Stichkopf und der Scheusalfinder" ist dem Autor Guy Bass ein wahrhaft schauriges und gruseliges Abenteuer gelungen, das alle Leser an die Seiten fesselt. Mit einer großen Vielzahl an schwarz-weißen Illustrationen, die das Buch bildlich unterstützen, bietet es durch den smarten Stichkopf beste Unterhaltung, nicht nur für die Jüngsten. Die Geschichte ist reizend beschrieben und bietet viel mehr, als auf den ersten Blick scheint. Freundschaft und Vertrauen sind zwei wesentliche Aspekte des Inhalts, das von der ersten bis zur letzten Seite überzeugt!  Von mir gibt es 5 von 5 Sternen und eine große Leseempfehlung!